EUR/CHF-Ausblick: Weichen für Rückfall auf 1,07 gestellt
Home » » EUR/CHF-Ausblick: Weichen für Rückfall auf 1,07 gestellt

EUR/CHF-Ausblick: Weichen für Rückfall auf 1,07 gestellt

Politische Verwerfungen in Deutschland und Italien machen dem Euro weiche Knie. Er sinkt mit 1,1135 Franken auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Da ist etwas kaputtgegangen. Der Euro war neun Monate in einer stabilen Seitenlange. Ein zuverlässiges Chart-Formation signalisiert als nächstes eine Abwärtsbewegung auf 1,07.

So wie der Euro-Franken-Kurs derzeit droht unter 1,10 zu sinken, droht Angela Merkels Koalitionspartner, der SPD, in der Wählergunst unter die 10%-Marke zu abzustürzen. Damit gerät die Regierungsarbeit in Deutschland ins Stocken. Die SPD unterstützt einen geldpolitischen Kurs, der die Reichen reicher macht und ihren Stammwähler höhere Sparanstrengungen abfordert.

Weiterlesen: Geht der Euro so unter wie die deutsche SPD?

"Die Menschen bilden immer mehr Rücklagen, weil sie sich auf das System nicht mehr verlassen können", beschreibt der renommierte Anleihexperte Mohamed El-Erian die Lage in Europa in der Schweizer Handelszeitung. "Paradoxerweise sorgt der Fakt, dass sie auf ihre Ersparnisse keine Zinsen verdienen, dafür, dass sie umso mehr sparen", so El Erian.

Italiens Ministerpräsident Conte droht mit seinem Rücktritt, sollte es Lega und 5 Sterne auf ein Defizitverfahren mit der EU-Kommission anlegen. Weil sich Italien nicht an die Euro-Verträge hält, war zuletzt darüber spekuliert werden, die EU-Kommission könnte eine Strafe von drei Milliarden Euro verhängen. Es wäre die erste Strafe gegen einen Defizitsünder seit dem Bestehen des Euro.


Weil der Euro eine wichtige Unterstützung bei 1,1160 Franken bricht, ist die Gefahr eines Rückfalls unter 1,10 deutlich gestiegen. Es zeichnet sich eine neue Kurs- und Chartdynamik an:

Der erste Teil der Abwärtsbewegung spielte im Frühling und Sommer 2018. Der Euro sank von 1,20 auf 1,12 Franken. Es folgte eine neunmonatige Seitwärtsbewegung. Nun droht es zum zweiten Teil der Abwärtsbewegung zu kommen. Läuft es lehrbuchartig, werden die Verluste im zweiten Teil in etwa gleich groß sein wie im ersten Teil. Der Euro würde dann auf 1,07 Franken absacken.
Fremdwährungsfinanzierung: Was Sie als Kreditnehmer jetzt wissen sollten (für Österreich)
  • Praxisbeispiele speziell für Fremdwährungskredite in Österreich
  • Das im Tilgungsträger schlummernde Potential erkennen
  • Veränderungen vornehmen - mit Bank auf Augenhöhe verhandeln