Euro bekommt radikale Notenpressen-Politik zu spüren
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Euro bekommt radikale Notenpressen-Politik zu spüren

Kann Deutschland den Euro wieder flottmachen? Das Wachstum in Europas größter Volkswirtschaft hat sich in den ersten drei Monaten des Jahres mit 0,4% robust entwickelt. Wäre die Brexit-Problematik und der Zollstreit zwischen den USA und China nicht dazwischen gekommen, hätte es einen noch stärkeres Wachstum gegeben. Das große Problem für den Euro bleibt damit die radikale Geldpolitik.

Der Euro ist angeschlagen: Gegenüber dem Schweizer Franken steht er aktuell unter 1,13. Vor einem Jahr kostete der Euro bis zu 1,20 Franken (-6%). Der Euro-Dollar-Kurs rauschte in den letzten 16 Monaten von 1,25 auf 1,12 (-10%) in den Keller. Gegenüber dem Japanischen Yen sank der Euro von 137 auf 122 (-11%).


Damit ist klar: Die radikale Geldpolitik der EZB fordert ihren Tribut. Wenn man die Menge an Papiergeld so drastisch erhöht, wie das Draghi getan hat, darf man sich nicht wundern, dass die Währung dabei unter die Räder kommt. Das Ganze lässt sich gut verschleiern, weil es erst eine Strohfeuer-Konjunktur gibt und die Währungsabschwächung mit Verzögerung einsetzt.

Deutschland alleine kann die Kohlen beim Euro-Franken-Kurs jedenfalls nicht aus dem Feuer holen. In der langen Sicht auf fünf bis zehn Jahre hat der Euro nur eine Chance gegen den Franken substanziell zu steigen, wenn die EZB ihre radikale Geldpolitik beendet und man in der Eurozone zu einer Wirtschafts- und Finanzpolitik mit Weitblick zurückkehrt.

Denn das auf der Notenpresse basierende Wachstumsmodell dient auch dazu, dass man den geburtenstarken Jahrgängen, die bald in Rente gehen, eine Rezession ersparen möchte. Die Politik von den Alten für die Alten führt zu einer anämischen Konjunktur, niedrigen Geburtenraten und einer immer weicheren Währung.