Zur Lage von Franken-Kreditnehmern im April 2019
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Zur Lage von Franken-Kreditnehmern im April 2019

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) werde eine Zinserhöhung erst nach der EZB vornehmen. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die EZB vor dem 1. Quartal 2020 die Zinsen anhebe, heißt es in einem neuen Research-Papier der UBS. Damit ist auch sehr unwahrscheinlich, dass Franken-Kreditnehmer in Österreich höhere Zinsen zahlen.

Anders sieht es beim Wechselkurs aus. Hier läuft es darauf hinaus, dass die Rückzahlung der Kreditsumme deutlich höher ausfällt. Ein Beispiel:
  • Wer im April 2005 einen Franken-Kredit im Gegenwert von 100.000 Euro aufnahm, tat dies zu einem Eurokurs von 1,55 Franken. 14 Jahre später ist 1 Euro nurmehr 1,12 Franken wert.
  • Handelt es sich um einen Franken-Kredit mit einer Laufzeit von 15 Jahren, der 2020 zurückgezahlt zurückzuzahlen ist, muss der Schuldner nach heutigem Stand 138.393 Euro aufbringen. Der Wechselkurs-Schaden beläuft sich damit auf 38.393 Euro.

Wechselkursprognosen zufolge, wird der Euro bis April 2020 von aktuell 1,12 auf etwa 1,17 Franken steigen. Dadurch würde sich der Wechselkurs-Schaden auf 32.478 Euro verringern.


Die zwischen 2005 und 2020 akkumulierte Zinsersparnis obigen Franken-Kreditnehmers gegenüber einer Euribor-Finanzierung beträgt 12.843 Euro liegen. Das reicht nicht, um den Wechselkurs-Schaden auszugleichen.

Sollte die UBS recht behalten, dürfte der Zinsunterschied zwischen CHF 3-Monats-Libor und 3-Monats-Euribor bis mindestens Anfang 2020 bei 0,40% liegen, wodurch der Franken-Kreditnehmer in diesem Zeitraum 397,80 Euro an Zinsen sparen wird.