Euro bricht Anstieg wegen Santander-Schock ab
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Euro bricht Anstieg wegen Santander-Schock ab

Der Euro profitiert von einer hohen Risikobereitschaft an den Finanzmärkten und einem dadurch verursachten Desinteresse an dem als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken. So richtig Fahrt nimmt die Aufwärtsbewegung aber nicht auf. Der Euro-Franken-Kurs bleibt bei 1,14 hängen. Die spanische Bank Santander schockt ihre Gläubiger. Sie bricht ein ungeschriebenes Gesetz.

US-Aktien klettern auf ein Jahreshoch, nachdem Demokraten und Republikaner sich auf einen Kompromiss verständigen und damit einen erneuten Shutdown aller Voraussicht nach abgewendet wird. Darüber hinaus deutet Präsident Trump an, die Frist zu Beilegung des Handeslstreits mit China, die Anfang März 2019 abläuft, möglicherweise zu verlängern.

Eine Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China würde der exportabhängigen Eurozonen-Wirtschaft sehr gut tun. Insofern ist nachvollziehbar, dass der Euro einen Zwischenspurt hinlegt und um eine ganze Stelle von 1,1305 auf 1,1405 Franken steigt. Es wäre wahrscheinlich noch weiter nach oben gegangen, hätte die Bank Santander nicht ihre Geldgeber geschockt.


Das spanische Geldhaus verzichtet darauf eine so genannten CoCo-Anleihe zu kündigen und den geliehenen Betrag an die Investoren zurückzuzahlen. Bisher hatten Banken diese spekulativen Anleihen stets vorzeitig zurückgezahlt. Es war ein ungeschriebenes Gesetz in dem recht jungen Markt für CoCo-Bonds. Dass Santander nicht vorzeitige zurückzahlt, ist ein klares Indiz dafür, dass Banken schwerer an Geld kommen.

Zum Thema: Banken-Crash oder Franken-Cash? Vor CoCo-Krise schützen

Die Bank Santander ist eines der großen und soliden Geldhäuser der Eurozone. Nimmt es diese Bank in Kauf, Investoren zu verprellen, um Zinsen zu sparen - genau das bewirkt nämlich der Schritt die Coco-Anleihe nicht vorzeitig zurückzuzahlen - dann dürften es schwächere Banken künftig noch schwerer haben sich Fremdmittel zu besorgen.

Möglicherweise will der Branchenriese Santande kleine Banken an die Wand drücken, um deren Geschäft recht günstig zu übernehmen. Für die Aufwärtsambitionen des Euro-Franken-Kurses ist dieses Vorgehen ganz sicherlich nicht hilfreich. Gab es in der Vergangenheit Probleme mit den Banken in der Eurozone, dann hat das den Euro geschwächt und den Franken gestärkt.