Eurozone steuert auf schwere Krise zu
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Eurozone steuert auf schwere Krise zu

Weichwährung, Nullwachstum, Inflation oberhalb von zwei Prozent: Aktuelle Wirtschaftsdaten zeigen, wohin die Reise für die Eurozone mit ihrer verzombisierten Wirtschaft geht. Das Ganze ist auf dem Mist der deutschen Kanzlerin Merkel, EU-Chef Juncker und EZB-Währungshüter Draghi gewachsen.

Die Wirtschaft in der Eurozone erreichte im 3. Quartal ein Wachstum von lediglich um 0,2%. Das war so wenig wie das letzte Mal vor vier Jahren. In Deutschland kletterte die Inflation im Oktober 2018 auf satte 2,5%. Der Euro kostet nurmehr 1,13 US-Dollar und ist dabei seine neue Rolle zwischen ägyptischen Pfund und Fiji Dollar einzunehmen.

Durch billige Kredite künstlich am Leben gehaltene Pleite-Firmen saugten vielversprechenden Unternehmen das Kapital ab. Dieses Kapital fehle dann zur Finanzierung zukunftsfähiger Unternehmen, sagt die Vermögensverwaltung Flossbach von Storch. Die Folge sei ein allgemein sinkendes Produktivitäts- und Wirtschaftswachstum.
  • Paradebeispiel für ein Zombieunternhemen, das zukunftsfähigen Unternehmen Kapital wegschnappt, ist der Staatskonzern Deutsche Bahn. Der Unpünktlichkeits-Monopolist hat einen immensen Schuldenberg aufgetürmt. Bahn-Chef Lutz sorgt sich um die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens und verhängt einen Ausgabestopp.
  • In Italien schnürt die Regierung gerade ein neues Banken-Rettungspaket. Frankreichs Großunternehmen sind hochverschuldet. Sie haben die EZB-Niedrigzinsen ausgenutzt, um oft waghalsige Übernahmen auf ihrem südeuropäischen Hinterland, vor allem in Italien und Spanien, zu finanzieren.

Befürworter von Nullzinspolitik und Staatsfinanzierung über die Notenpresse sagen: Die positiven Effekte auf Wachstum und Beschäftigung seien so groß, dass man die Gefahren, die von einer verzombisierten Wirtschaft ausgehen, getrost ausblenden könne. EZB-Chef Draghi hatte sich vor gut einem Jahr dahingehend geäußert.

Euro-Rettungspakete und künftige Transferzahlungen der Euro-Nordstaaten an die Euro-Südstaaten sind nach Einschätzung des deutschen Ökonomen Hans-Werner Sinn eigentlich nur Bestechungsgelder für die Eliten der jeweiligen Länder. Es bleibt alles so wie es ist, Reformen würden nicht umgesetzt.

Ergebnis:
Politiker und Währungshüter haben sich zu sehr von ihrer Angst eines Auseinanderbrechens der Eurozone leiten lassen. Dies führte dazu, dass man es bei Rettungspaketen und der Schaffung von ungedeckten Euros mithilfe der EZB-Notenpresse hemmungslos übertrieben hat. Die Wirtschaft leidet von Tag zu Tag stärker unter der Rettungspolitik "Koste es, was es wolle".

In Europa gab es nach der Finanzkrise einen blanken Hass auf deregulierte Märkte. Ein Beispiel: Selbst Wolfgang Schäuble, der während der ersten Jahre der Schröder-Kanzlerschaft in fast jeder seiner Reden für Deregulierung warb, übernahm plötzlich Positionen der Linkspartei.

Der Versuch die Wirtschaft mit Mikro-Regulierung und Bürokratie-Überwucherung zu steuern, scheitert gerade kläglich. Klare, harte und weniger Regulierung wären die Lösung. Das kommt für die Eurozone nicht in Frage, weil sie für jede Regel unzählige Ausnahmen braucht, um das nationale Selbstwertgefühl der handelnden Akteure zu schützen.