SNB: "Franken zu jeder Tag und Nachtzeit hoch bewertet"
Home » » SNB: "Franken zu jeder Tag und Nachtzeit hoch bewertet"

SNB: "Franken zu jeder Tag und Nachtzeit hoch bewertet"

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) behilft sich eines Taschenspielertricks, um die Stärkephase des Frankens abzubremsen. Der Euro-Franken-Kurs fällt zunächst drauf rein und klettert über 1,13. Die SNB macht allerdings einen unbeholfenen Eindruck und verliert mit ihren Einschätzungen zum Franken nach dem Motto: "Vierteljährlich grüßt das Murmeltier" an Glaubwürdigkeit.

Trotz einer brummenden Schweizer Wirtschaft mit einer Wachstumsrate in diesem Jahr von knapp 3% senkt die SNB ihre Inflationsprognose: "Das kam für viele Experten überraschend", schreiben die Finanzmarktexperten von Reuters. Ursache für den eingetrübten Inflationsausblick ist der gegen Euro und US-Dollar in den letzten Monaten stärker gewordene Franken. Dadurch werden die Importpreise für Öl etc. gedämpft.

Was die SNB mit ihrer runtergestuften Teuerungsprognose bezweckt, ist klar: Weniger Inflation bedeutet eine geringere Notwendigkeit den Leitzins zu erhöhen, was der Stärkephase des Frankens Einhalt gebieten soll. Ob sie damit durchkommt, ist fragwürdig. Der Euro-Franken-Kurs scheint sich entschieden zu haben und wird aller Voraussicht nach früher oder später unter 1,10 sinken.

Weiterlesen: So fällt EUR/CHF ohne Euro-Krise auf 1,06

Darüber hinaus kommuniziert die SNB äußerst schwach und immer nach dem gleichen Muster. Da ist überhaupt keine Kreativität drin. Man merkt hier die Handschrift der Deutsch-Schweizer:
  • In ihrer Lagebeurteilung vom 15.03.18 bei einem EUR/CHF-Kurs von 1,17 schreibt die SNB: "der Franken ist nach wie vor hoch bewertet."
  • In ihrer Lagebeurteilung vom 21.06.18 bei einem EUR/CHF-Kurs von 1,15 schreibt die SNB: "der Franken ist weiterhin hoch bewertet."
  • In ihrer Lagebeurteilung vom 20.09.18 bei einem EUR/CHF-Kurs von 1,13 schreibt die SNB: "der Franken ist hoch bewertet."
🔗 Geldpolitische Lagebeurteilung vom 20. September 2018