EUR/CHF-Ausblick: August bis Oktober wird brenzlig
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EUR/CHF-Ausblick: August bis Oktober wird brenzlig

Die Sorgen um das Wirtschaftswachstum der Eurozone nehmen weiter zu. Die Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone fallen überraschend schlecht aus. Der Euro sinkt daraufhin unter 1,16 Franken. Der Schaden beim Wechselkurs hält sich aber in Grenzen. Hintergrund: Eine neue Achse des Guten zwischen Berlin und Rom sowie das unvermindert gierige Anlegervolk.

"Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Juni 2018 um 7,9 Punkte auf einen neuen Wert von minus 16,1 Punkten gesunken. Dies ist der niedrigste Wert seit September 2012. Die Erwartungen der Finanzmarktexperten/-innen an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sinken noch wesentlich stärker als die für Deutschland", meldet das ZEW-Institut.

Blabla

Ohne die brummende US-Wirtschaft - die USA kaufen trotz Trump den Euroländern immer noch massig Waren ab - sehe es noch düsterer aus. Die harten Fakten ignorierend versuchen sie in der Eurozone die Lage schönzureden. In Deutschland glaubt man weiter in einer Konjunkturdelle zu sein. EZB-Chefvolkswirt Peter Praet verwies in der letzten Woche auf die "Stärke" des Aufschwungs in der Eurozone.

Überdies sind die Finanzminister Deutschlands und Italiens im gemeinsamen Feuerwehreinsatz. Er sei mit Blick auf die neue italienische Regierung optimistischer als seine Landsleute, sagt der deutsche Finanzminister Olaf Scholz. Sein Amtskollege Giovanni Tria erklärt, man wolle Italiens lahmende Konjunktur nicht mit dem Machen neuer Schulden anschieben.

Der in den letzten Monaten eingebrochene Auftragseingang der deutschen Industrie und Italiens hohe Arbeitslosenrate von 11% sprechen freilich eine andere Sprache. Die Finanzmärkte und der Euro-Franken-Kurs sind allerdings noch nicht bereit, dem sich zusammenbrauenden Konjunkturgewitter Rechnung zu tragen.

Das könnte sich im August oder Oktober, zwei Monaten mit historisch hoher Volatilität an den Aktienmärkten, ändern. Bis dahin dürfte die Gier nach noch mehr Kursgewinnen an den Aktienmärkten größer sein als die Angst davor mit solchen Investitionen Verluste zu machen. In diesem Umfeld kann der Schweizer Franken nicht seine Muskeln spielen lassen.