Euro driftet bis Mitte 2018 auf 1,17 Franken ab, sagt ZKB
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Euro driftet bis Mitte 2018 auf 1,17 Franken ab, sagt ZKB

Dank ausgezeichneter Stimmung am Aktienmarkt findet der EUR/CHF-Kurs in die Range 1,1930-1,2000 zurück. Zuvor war er auf 1,1865 gesunken. Anleger haben ihr geliebtes Goldilocks-Umfeld aus 2017 zurück: Die Inflation ist niedrig, wodurch sich die Normalisierung der Geldpolitik nicht weiter beschleunigt. Die Risikobereitschaft sprudelt. Ein Automatismus zu höheren EUR/CHF-Notierungen liegt aber nicht vor.

In der Eurozone und den USA sind die Verbraucherpreise zu Beginn des zweiten Quartals schwächer gestiegen als erwartet. Damit ist für Aktienanleger die Gefahr, dass die Notenbanken bei ihren anvisierten Zinserhöhungen einen Zahn zulegen, vom Tisch. Die ultralockere Geldpolitik mit negativen Realzinsen wird zum Evergreener.

Aus der Sicht des EUR/CHF-Kurses ist Goldilocks ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite erhöht sich die Risikobereitschaft, die Nachfrage nach Sicheren Häfen sinkt. Gleichzeitig wird es immer unwahrscheinlicher, dass die Euro-Zinsen jemals wieder substanziell steigen, ohne die Währungsunion aufbrechen zu müssen.

Dass der Euro nun wieder nahe 1,20 Franken steht, ist aus der Sicht der Zürcher Kantonalbank (ZKB) mit Vorsicht zu genießen. Sie sagt: Der Euro-Franken-Kurs werde in den nächsten Monaten eher wieder in Richtung 1,17 zurückweichen, heißt es auf cash.ch. Hintergrund: Das im Vergleich zum Vorjahr schwächere Wachstum der Eurozone, enttäuschende Frühindikatoren und Unsicherheit wegen Italien.

EUR/CHF-Ausblick

Solange die Goldilocks-Aktienrallye im Gange ist, wird sich der Euro-Franken-Kurs voraussichtlich bei knapp 1,20 befestigen. Kommt es zur Korrektur, dürfte der Euro zwar nicht so große Verluste davontragen wie bei der letzten Aktienmarkt-Korrektur, in deren Verlauf er im Februar 2018 auf 1,1450 Franken purzelte. Bis auf 1,1650 könnte es aber schon nach unten gehen.


Ein Blick auf den Dollar-Yen-Kurs und den gerade auf ein Allzeithoch gestiegenen TecDax hilft, einen Wendepunkt zu identifizieren. Alsbald der Yen aufwertet (Dollar-Yen-Kurs sinkt) und Luft aus den deutschen Technologietiteln, die im Vergleich zu Blue Chips oft eine schwächere Bilanz haben und daher übermäßig von den Firmenanleihen-Käufen der EZB profitieren, entweicht, ergeben sich Abwärtsrisiken für den EUR/CHF-Kurs.

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