3 Warnsignale beim EUR/CHF-Kurs am blinken
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3 Warnsignale beim EUR/CHF-Kurs am blinken

1. Italien versündigt sich am Euro
Die sich anbahnenden neue links-rechts Regierung geht mit der Maximalforderung, die EZB müsse Italien 250 Milliarden Euro an Schulden erlassen, an den Start. Inzwischen verlangt man eine Nichtberücksichtigung der von der EZB gehaltenen italienischen Staatsanleihen bei der Berechnung des Schuldenstandes. Dadurch würde die Schuldenquote Italiens von 130% auf 120% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) sinken. Der Zins auf zehnjährige italienische Staatsanleihen kletterte in den letzten zwei Wochen von 1,74% auf 2,12%.

Anders als Spanien und Portugal gehört Italien neben Griechenland in die Gruppe der Länder, die sich in die Eurozone mit Finanztricks und Schuldenaufhübschung über den Swap-Markt reingeschummelt haben. In Spanien und Portugal überwiegen jene, die sagen, dass man eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Euro hat. Italien ist hingegen im Grunde genommen nur dabei, um möglichst viele Euro-Schulden zu machen, was dem Land hilft, auf die Veränderungen von Globalisierung etc. nicht reagieren zu müssen.


2. Emerging-Markets-Krise gefährdet Euro-Exporte
Die Türkei, Indonesien und Argentinien durchlaufen gerade Währungskrisen. Die Schulden der Emerging-Markets-Ländergruppe, zu der auch China, Indien, Brasilien gehört, ist in den letzten zehn Jahren um 5 Billionen US-Dollar auf 19 Billionen Dollar angewachsen. Weil es sich oft um Schulden in US-Dollar handelt und die Zinsen in den USA steigen (10-jährige Treasuries rentieren mit 3,12% auf dem höchsten Stand seit Anfang 2011), seien die Emerging Markets anfällig, sagt die Ratingagentur Fitch.

Die Emerging Markets sind gute Kunden der Eurozonen-Exportindustrie. Müssen sie den Gürtel enger schnallen, dann wird das früher oder später auch Europa treffen. Noch ignorieren Anleger diese Gefahr zur Gänze. Viele europäischen Aktienbörsen sind in den letzten zwei Monaten um 10% und mehr gestiegen. Anleger sitzen der Leichtgläubigkeit auf, dass die Eurozone in der Lage ist, sich dank der EZB-Notenpresse von allen Problemen abzuschirmen.

Zuvor hatte bereits der bekannte Emerging-Markets-Experte Mark Mobius vor einer deftigen Korrektur an den Aktienmärkten gewarnt.


3. Wann steigt der Zulauf für Sichere Häfen?
Am Devisenoptionsmarkt ist die Euphorie verflogen. Der Schweizer Franken ist hier in den letzten Wochen bereits spürbar zurückgekommen. Wer sich vor einem Rückfall des EUR/CHF-Kurses absichern möchte, zahlt höhere Versicherungsprämien als jene, die einen Anstieg der Devisennotierung fürchten. Ende April, als der Euro auf 1,2005 Franken kletterte, war das Verhältnis noch ausgeglichen. Auch der weiterhin schwache Euro zum US-Dollar ist ein Warnsignal.

Auf der anderen Seite sind die Sicheren Häfen Gold und Japanischer Yen bisher kaum gefragt. Sollte das so bleiben, spricht das dafür, dass dem Schweizer Franken ein größeres Comeback mit EUR/CHF-Kursen bei 1,15 versagt bleibt.
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