Wen trifft eine harte Landung am meisten?
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Wen trifft eine harte Landung am meisten?

Spekulationen über den Konjunkturverlauf reißen nicht ab. Konsensmeinung ist: Die Wirtschaft in der Eurozone hat Ende 2017 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 2,5% ihren Hochpunkt erreicht. Nun kommt es zu einer weichen Landung mit Raten von 1,5-2%. Die Risiken einer harten Landung sind allerdings nicht vom Tisch, auch für die Schweiz nicht.

Mit den Prognosen von Analysten verhält es sich in etwa so mit dividendenstarken Aktien. Alles ist prima, bis die Dividende gestrichen wird. "Der Eurozone-Industriesektor verlor im März weiter an Dynamik und verzeichnete die niedrigste Wachstumsrate seit acht Monaten", heißt es in aktuellen Einkaufsmanager-Daten von IHS Markit. Die Industrie ist aus zwei Gründen extrem wichtig:
  1. Hier verdient die Eurozone ihren Wohlstand. Ohne den Industriesektor müssten Rettungspakete sehr viel stärker mit einer Abwertung des Euros bezahlt werden.
  2. Wenn sich Investitionen der Unternehmen verringern, ist das ein erstes Warnsignal. Mit einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten verbreitert sich der Abschwung oft auf die gesamte Volkswirtschaft.

In Deutschland ist der Industriesektor weiter in einer sehr guten Verfassung. Der Einkaufsmanager-Index (PMI) liegt mit 58,2 Zählern deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Frankreich kommt hingegen nur auf 53,7 Punkten, Italien auf 55,1.

Der PMI für die Schweiz sinkt recht deutlich von 65,5 Punkten im Februar auf 60,3 Zähler im März. "Generell fällt auf, dass der PMI im Frühling Ausreißer nach unten aufweist, meldet procure.ch. Auch hier ist man sich ziemlich sicher, dass der Aufschwung und das kräftige Wachstum der Weltwirtschaft anhält.

Fazit:
Kommt es entgegen den Prognosen zu einer harten Landung, wäre die Eurozone stärker betroffen als die Schweiz. Der Euro hätte dann gegen den Franken wohl nur eine Chance, sollte es in der Schweiz zum Platzen einer Immobilienblase kommen.