Wie lange ist für den Euro noch Boom Time?
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Wie lange ist für den Euro noch Boom Time?

Der Euro steigt mit 1,1745 Franken auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Die EZB wolle ein Entscheidung über ein Ende der Anleihenkäufe wegen des Handelskonflikt zwischen der EU und den USA auf Juni/Juli aufschieben, meldet Reuters. Die Finanzblasen werden mit dieser Entscheidung sicher nicht kleiner. Wenn sie beginnen zu platzen, feiert der Schweizer Franken ein Comeback.

Die Geldkanonen hören auf zu donnern, momentan wird nachgeladen. Die US-Steuersenkungen und ein vom Kongress geschürtes massives Ausgabenprogramm verlieren ihre Wirkung auf die Finanzmärkte. Deutschland macht zwar 45 Milliarden Euro für Ausgabenprogramme locker. Doch das reicht hinten und vorne nicht, um Dax und Dow wieder Richtung Allzeithochs zu bewegen.

Daher werden die Notenbanken bald einspringen. Eine Beendigung der Netto-Anleihekäufe im Herbst von 30 Milliarden Euro pro Monat auf null scheint so gut wie vom Tisch. Laut Chefvolkswirt Peter Praet, einem der radikalsten Geldpolitiker im EZB-Direktorium, würden die Finanzmärkte von den Währungshütern die Vermeidung von so genannten Klippen-Effekten erwarten.

Wenn also erst Mitte 2018 entschieden wird, wie es mit dem Wertpapierkaufprogramm weitergeht, darf man sicher sein, dass Draghi und Co. nicht wenige Monate später das Programm aus ihrer Sicht überhastet beenden. Damit steigt die Gefahr, dass die EZB parallel zu einem Konjunkturabschwung noch mehr Staatsanleihen aufhäuft.

Ausblick

"Das ist die größte Anleihepreisblase in der Geschichte der Menschheit", sagte David Folkerts-Landau, Chefvolkswirt der Deutschen Bank Ende 2017. "Ich glaube, es gibt das echte Problem, dass die italienischen Staatsschulden nicht tragfähig sind", fügt er hinzu.

Die Währungshüter, übrigens auch die Deutsche Bundesbank, vertreten die Meinung, man habe inzwischen mit der Euro-Notenpresse so viel Geld gepumpt, dass die Wirtschaft davon noch viele Jahre zehren könne. Deswegen sei es problemlos möglich aus dem Anleihenkaufprogramm auszusteigen, schlussfolgern sie.

Gut möglich, dass es sich hierbei um eine Fehleinschätzung handelt, die die EZB korrigiert, in dem sie während des nächsten Konjunkturabschwung ein Aktienkaufprogramm auflegt. Das wäre dann für Anleger nach einem kurzen Strohfeuer-Anstieg eine goldene Gelegenheiten den Währungshütern ihre Aktien zu überhöhten Kursen zu verkaufen.

In der Eurozone ist damit die Marktwirtschaft endgültig dem Sozialismus gewichen. Der Hunger der staatlichen EZB nach Vermögenswerten wird immer größer. Nach Aktien könnte Draghi den Banken Hypothekenkredite abkaufen und damit zum staatlichen Player auf dem Immobilienmarkt werden. Spätestens jetzt beginnt die nächste Euro-Krise. Anleger flüchten reflexartig in den Schweizer Franken.