EUR/CHF-Ausblick: Erneuter Hoffnungsschimmer
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EUR/CHF-Ausblick: Erneuter Hoffnungsschimmer

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erteilt einer Leitzinserhöhung im laufenden Jahr eine Absage, woraufhin der Euro auf 1,18 Franken steigt. Einige Devisenexperten haben für Ende 2018 mit einem ersten Zinsschritt der SNB gerechnet. Daraus wird aller Voraussicht nach nichts. Die SNB kettet sich damit noch fester an die EZB. Laut neuen Prognosen darf man 2019 mit einem EUR/CHF-Kurs von 1,18-1,19 rechnen.

"Würden wir jetzt die expansive Geldpolitik beenden, so wäre das Risiko groß, dass wir die günstige Entwicklung gefährden würden", sagt die wichtigste Währungshüterin der Schweiz, SNB-Direktorin Andréa Maechler, im Gespräch mit der "Handelszeitung". Damit kopiert sie EZB-Chef Draghi, der zu Jahresbeginn eine Leitzinserhöhung für 2018 so gut wie ausschloss, obschon die Eurozonen-Wirtschaft seinerzeit noch brummte.

Marktteilnehmer zahlten weiterhin eine Prämie, um sich gegen eine starke Aufwertung des Frankens abzusichern, so Maechler. An den Preisen für EUR/CHF-Devisenoptionen hat sich trotz des Anstiegs des Euros in den letzten Wochen nichts geändert. Das sogenannte Risk Reversal für Laufzeiten von einer Woche bis einem Jahr ist negativ, was anzeigt, dass ein EUR/CHF-Kurs von 1,18 prinzipiell zu hoch ist.


Viele Banken sind dennoch optimistisch. Gemäß einer neuen Prognose der Bayerischen Landesbank wird der Euro bis Anfang 2019 auf 1,19 Franken steigen. Nur im Falle eines "Unsicherheitsschocks" würde der EUR/CHF-Kurs Gefahr laufen, unter 1,15 zu sinken. Die Deka Bank rechnet mit einem Wechselkurs von 1,18, da die EZB erste Schritte mache, die lockere Geldpolitik zurückzufahren.

Neben der Geldpolitik kommt dem Wirtschaftswachstum eine zentrale Bedeutung zu. 2017 konnte die Eurozone ein nahezu doppelt so hohes Wachstum verbuchen wie die Schweiz. 2018 wird laut aktuellen Prognosen die Schweiz die Nase vor haben. Hinzu kommt: Die Eurozone braucht einen schwachen Euro (vor allem gegen den US-Dollar) wie die Luft zum Atmen. Die Schweiz kann hingegen auch mit einem starken Franken ein Wachstum von mehr als 2% erreichen.
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