EUR/CHF-Ausblick 2020: 4 Gründe für starken Euro
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EUR/CHF-Ausblick 2020: 4 Gründe für starken Euro

Der Euro-Franken-Kurs steigt über 1,20...

1) wegen Schweizer Abschottung
Die Schweizer Volkspartei (SVP) will einen neuen Volksentscheid gegen Zuwanderung herbeiführen. Hintergrund: Die Anfang 2014 vom Stimmvolk angenommene Initiative wurde aus Sicht von SVP-Chef Christoph Blocher weichgespült, als der zwischen Berner Regierung und EU-Kommission ausgehandelt Kompromiss nicht die von der SVP gewünschte stringente Benachteiligung von EU-Arbeitnehmern vorsieht. "Die Initiative beginnt mit dem Sammeln von 100.000 Unterschriften. Es dürfte noch einige Jahre dauern, bis es wirklich zu einer Abstimmung kommt", berichtet Radio Dreyeckland aus Freiburg.

2) wegen Abschied radikaler Notenbanker
Die für geldpolitischen Radikalismus stehenden EZB-Notenbanker Mario Draghi, Vitor Constancio (Vizepräsident), Peter Praet (Chefvolkswirt) scheiden aus ihren Ämtern. Es werden aller Voraussicht nach nicht noch einmal zwei Südeuropäer an der EZB-Spitze stehen. Sollte es Bundesbankchef Jens Weidmann nicht zum Draghi-Nachfolger schaffen, dürfte sich Deutschland den wichtigen Posten des EZB-Chefvolkswirten zurückholen. Darüber hinaus gibt es Initiativen die Bankenaufsicht, in deren Unabhängigkeit Draghi und Constancio immer wieder reingrätschen, aus der EZB herauszulösen.

3) wegen Börsen-Crash
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) musste in den letzen Jahren jede Menge Euros ankaufen, um einen Absturz des EUR/CHF-Kurs ins Bodenlose zu verhindern. Ein Fünftel dieser Euros (etwa 130 Milliarden Euro) hat die SNB in Aktien gesteckt. Käme es zu einer 20%-Korrektur an den Börsen, wären für die SNB 26 Milliarden Euro futsch. Hinzu kämen hohe Verluste auf den Anleihenbestand, weil die Kurse von Staatsanleihen wegen jahrelangen Käufen der Notenbanken ebenfalls überhitzt sind. Sprengen die Finanzmärkte die SNB-Spielbank, wird das Prestige des Frankens in der ganzen Welt darunter leiden.

4) weil Trump den US-Dollar opfert
Der US-Präsident macht einfach zu viele Schulden. China, der größte Gläubiger der USA, will Trumponomics nicht weiterfinanzieren. Anleger brauchen eine Alternative zum US-Dollar. Der Euro ist zwar alles andere als perfekt. Er spielt aber zumindest was die Liquidität angeht in der gleichen Liga wie der US-Dollar. Hinzu kommt: Die Eurozone hat niedrigere Schulden und im Gegensatz zur USA einen Leistungsbilanzüberschuss. Sollte sich Deutschland dann noch stärker einspannen lassen für die Schulden der Euro-Südstaaten einzustehen, käme dem Euro tatsächlich vorübergehend die Rolle eines Sicheren Hafens zu.
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