Zur Lage von Franken-Kreditnehmern in Österreich im Dezember
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Zur Lage von Franken-Kreditnehmern in Österreich im Dezember

Immer weniger Franken-Kreditschulden in Österreich: Hintergrund ist der steile Anstieg des Euros. Er kletterte zwischen dem 20. Februar und 1. Dezember 2017 von 1,0628 auf 1,1736 Franken (+10,42%). Bei einem Franken-Kredit im Gegenwert von 150.000 Euro, aufgenommen im Jahr 2005, ergibt sich eine Verringerung der Kreditschuld um 20.653 Euro.

In Österreich sind Fremdwährungskredite für Privathaushalte seit acht Jahren verboten. Anderswo sieht man die Angelegenheit ein wenig sportlicher. So schreibt beispielsweise die DZ Privatbank mit Blick auf ein Fremdkredit-Engagement im Schweizer Franken:

"Für Kreditnehmer mit einem langfristigen Finanzierungshorizont und bereits investierte Kreditnehmer bieten der Zinsvorteil und die derzeitige Währungsentwicklung attraktive Möglichkeiten." Auch bei denen in Österreich verbotenen Yen-Kredite sieht man Potenzial: "Kreditnehmer mit langfristigem Horizont und einer entsprechenden Marktmeinung und -kenntnis finden weiterhin attraktive Chancen.

Auf der anderen Seite zeigt das Eintreten für Fremdwährungskredite ein gewisses Kurzzeitgedächtnis: Schweizer Franken und Japanischer Yen haben als die hohen Schuldenstände im Laufe der letzten Finanzkrise abgebaut werden mussten (sog. Deleveraging) massiv an Wert hinzugewonnen. Der Euro kam im Gegenzug unter die Räder:
  • Der Euro-Franken-Kurs (EUR/CHF) sank zwischen Ende 2007 und Mitte 2011 von 1,68 auf 1,01 (-40%).
  • Der Euro-Yen-Kurs (EUR/JPY) fiel zwischen Mitte 2008 und Mitte 2010 von 170 auf 0,94 (-45%).

Eines ist klar: Irgendwann wird der aktuelle Konjunkturzyklus enden. So funktioniert nun einmal das schuldengetriebene Wirtschaftssystem, das sich nach dem Wegfall des Eisernen Vorhangs fast überall durchgesetzt hat. Bis es soweit ist, vertrauern Franken-Kreditnehmer darauf, dass der Euro noch etwas mehr Speck ansetzt und vielleicht sogar über 1,20 Franken - diesmal aus eigener Kraft - steigt.
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