Wie hart trifft der Merkel-Malo den EUR/CHF-Kurs?
Home » » Wie hart trifft der Merkel-Malo den EUR/CHF-Kurs?

Wie hart trifft der Merkel-Malo den EUR/CHF-Kurs?

Der Euro kann an seinen Aufwärtsmarsch der letzten Wochen nicht fortsetzen, und so fällt der EUR/CHF-Kurs bis auf 1,1617. Eine Cross-Analyse zeigt: Sichere Häfen sind durchaus gefragt, gleichzeitig ist die Gier von Aktienanlegern ungebrochen. Das ergibt keinen Sinn. Entweder liegen die einen oder die anderen richtig. Die einzige gesicherte Erkenntnis: Es gibt einen Merkel-Malo.

Kritik in Deutschland, um Deutschland und um Deutschland herum an Angela Merkel nimmt zu. In Italien ist Schadenfreude angesagt. Ein Gastkommentator in der Neue Zürcher Zeitung (Merkel ist simpel, Merkel hat keine Idee) darf sich bestätigt fühlen, während in Deutschland jene mehr Gehör bekommen, die das System Merkel schon länger kritisieren. 🔗Video: Merkel macht den Kohl.

Der US-Aktienmarkt steigt wegen den sich abzeichnenden Steuersenkungen auf Rekordhochs. Auch in Deutschland klettern die Kurse nach oben, obwohl der Versuch einer Regierungsbildung Sonntagnacht scheiterte. Die Börsenhausse steht im Widerspruch zu dem seit zwei Wochen stärker werdenden Japanischen Yen.

Gläubiger aus Japan reagieren verstört darauf, dass US-Finanzminister Steve Mnuchin ankündigte, beim Machen von kurzfristigen Schulden auf die Tube zu drücken. Mit dem Begeben von mehr zweijährigen US-Staatsanleihen und weniger 10-jährigen Staatsanleihen will die Trump-Regierung offenbar Zinsen sparen.

Einfach nur schlecht

Für die Wirtschaft sei in den Sondierungspapieren etwas dabei gewesen, sagte Merkel beiläufig nach der geplatzten Regierungsbildung. Trotzdem stellt sich die Frage, ob sich Deutschland vier weitere Jahre wirtschaftspolitischer Einfältigkeit à la Merkel leisten will und sich total davon abhängigen macht, dass Mario Draghi den Bundeshaushalt stets mit Geld aus der Notenpresse auffüllt.

Frankreichs Ministerpräsident Edouard Philippe kündigt an, sämtliche Industriezweige vor feindlichen Übernahmen zu schützen. Aktuell geht es darum eine ausländische Übernahme des französischen Lebensmittelkonzern Danone abzuwehren. Gleichzeitig gehen französische Unternehmen in Italien auf Einkaufstour, durften in Deutschland Opel kaufen und strecken die Fühler nach der Commerzbank aus.

So viel zum gemeinsamen Binnenmarkt, der unter EU-Kommissionschef Juncker von Tag zu Tag schlechter wird. Die EU-Kommission will ihr Versagen mit der Abschaffung der Roaminggebühren übertünchen. Da hat sich Juncker wohl Merkels PR-Gag Mietpreisbremse zum Vorbild genommen.

Angela Merkel machte in den letzen Jahren Politik wie José Luis Rodríguez Zapatero. Der frühere Ministerpräsident Spanien hatte sein Land an den wirtschaftlichen Abgrund geführt. Der Gastkommentator in der Neue Zürcher Zeitung nennt das 🔗"Angela Merkels Wohlfühldeutschland". Für den Euro wird der Merkel-Malo zum Problem, wenn Frankreich und Italien nicht in der Lage sein sollten, Deutschlands Stabilitätsrolle auszufüllen.