Furcht vor einem zu starken Euro geht um
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Furcht vor einem zu starken Euro geht um

Beim Euro-Franken-Kurs ist Sand im Getriebe. Der Funke springt nicht so recht über. So scheitert der Eurokurs ein ums andere Mal über 1,1470 Franken zu klettern. Damit bleibt er den Beweis schuldig, dass sich bei dem Anstieg auf 1,1537 am 4. August 2017 nicht um eine Eintagsfliege handelte.

Der Euro habe ein "Killer-Jahr", titelt "CNN Money". 14% hat die Gemeinschaftswährung bis dato dem US-Dollar abgenommen. Gegen den Franken steht bisher nur ein halb so großer Gewinn zu buche. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) weist unterdessen darauf hin, dass die Lage fragil bleibe. Man könne noch nicht sagen, ob die Abschwächung des Frankens von Dauer sei, sagt SNB-Direktorin Andréa Maechler.

Nachdem Maechlers Kommentare über die Börsenticker laufen, kommt es zu einem Rückfall des Euros auf 1,1410 Franken. Zuvor hatte er auf einem 2-Wochenhoch bei 1,1472 notiert. Die Optimisten geben allerdings nicht auf. Sollte die EZB am 7. September 2017 beginnen aus der ultralockeren Geldpolitik auszusteigen, werde der Euro sein Höchstmarke bei 1,1537 Franken übertreffen, so ihre Hoffnung.

Der Höhenflug des Euro-Dollar-Kurses sei eine Gefahr für Irland, Portugal und Spanien, warnt der Ökonom Daniel Gros vom Centre for European Policy Studies auf CNBC. Der Anstieg des Euros gefährde in den früheren Krisenländern die wirtschaftlichen Erholungen, als diese in erster Linie über die Exportschiene stattfänden, so Gros.

"Die Frage ist jetzt, was die Europäische Zentralbank im September macht, um die Märkte zu beruhigen", sagt der UBS-Devisenexperte Thomas Flury im Gespräch mit Bloomberg. Draghi müsse all sein Geschick aufwenden, um den Anstieg des Euro-Dollar-Kurses zu stoppen, so der UBS-Experte. Ob und wie der Euro-Franken-Kurs dann reagiert, ist völlig offen.