Euro mit steilem Anstieg auf 1,1563 Franken
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Euro mit steilem Anstieg auf 1,1563 Franken

Hoffentlich passiert beim Euro-Franken-Kurs nicht dasselbe wie beim Euro-Pfund-Kurs, denken sich die Euro-Optimisten. Jetzt, da der Euro auf dem höchsten Stand seit Anfang 2015 ist und an der Marke von 1,16 Franken kratzt, wäre es traurig anzusehen, wie er die Kursgewinne allesamt wieder abgibt.

Der Eurokurs steigt zwischen dem 18. August und 19. September 2017 von 1,1258 Franken auf 1,1563 Franken (+2,7%). Klamüsert man die Gründe für den Anstieg aus, findet man eine wieder anziehende Wirtschaft in der Eurozone, die im Hochsommer etwas an Schwung eingebüßt hatte. Aktuelle Konjunkturdaten, unter ihnen der ZEW-Index, zeigen, dass die Konjunktur im September wieder Fahrt aufnimmt.

Hinzu kommt eine konstruktive Erwartungshaltung an die Geldpolitik: Die EZB kündigte an, den Großteil ihre Entscheidungen über das Herunterfahren der Anleihenkäufe bereits auf der nächsten Sitzung Ende Oktober zu fassen. Etliche Marktteilnehmer hatten mit einem Abwarten bis Dezember gerechnet, als erst bis dahin neue Inflations- und Wachstumsprognosen von Chefvolkswirt Peter Praet vorliegen werden.


Der Euro-Pfund-Kurs stieg vor wenigen Wochen mit 0,92 auf den höchsten Stand seit acht Jahren. Die Gemeinschaftswährung konnte ihre Gewinne allerdings nicht halten und so folgte ein Absturz um 3,3%. Aktuell notiert der Eurokurs bei 0,89 Pfund.

Bisher gibt es keine Anzeichen, dass der Euro auch gegen den Franken eingehen könnte wie eine Primel. Die Lage in Brexit-Großbritannien ist nicht vergleichbar mit dem Schweizer Währungsraum. Das liegt nicht zuletzt an der so allmächtigen Geldpolitik. Die Bank von England hat in der letzten Woche mehrmals eine Leitzinserhöhung in Aussicht gestellt, während die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Beendigung ihres Negativzins-Regimes weit von sich weist.