Es ist der Industriesektor, der in der Eurozone aktuell unter Volldampf steht. Von den Exportmärkten zogen die Unternehmen so viele Aufträge wie letztes Mal vor sechseinhalb Jahren an Land, zeigen Einkaufsmanager-Daten des Instituts IHS Markit. Im Dienstleistungssektor trübt sich die Stimmung hingegen ein. Der Auftragszuwachs fällt auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten.
Damit die EZB ihre Geldpolitik ohne Komplikationen straffen kann, müsste es genau umgekehrt sein. Die Dienstleister sollten Dampf machen. Wegen der hohen Abhängigkeit von den Exportmärkten hängt die Eurozone am Gängelband der US-Wirtschaft und den Schwellenländern. Kühlen sich hier die Konjunkturverläufe ab, wird die Eurozone ohne Verzögerung in eine Wachstumsdelle fallen.
"Insgesamt hat die Eurozone ein weiteres Mal positive Zahlen geliefert – dem Währungsgebiet geht es derzeit so gut wie seit vielen Jahren nicht", schlussfolgert IHS Markit. Die von dem Institut erhobenen Einkaufsmanager-Daten sind zuletzt bei etlichen Analysten in Ungnade gefallen. Die hohen Indexstände legen nahe, dass die Wirtschaft in der Eurozone mit 3-4% wachsen müsste. Die PMI-Daten für die USA waren hingegen oft zu niedrig.