EUR/CHF-Ausblick: Pfad auf 1,15 versperrt, auf 1,1270 nicht
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EUR/CHF-Ausblick: Pfad auf 1,15 versperrt, auf 1,1270 nicht

Der Euro ist trotz brummender Konjunktur in der Eurozone von dem vor kurzem bei 1,1537 Franken erreichten Zweieinhalbjahreshoch ein gutes Stück entfernt. Der Wechselkurs pendelt zwischen dem niedrigen 1,14er-Bereich und dem hohen 1,13er-Bereich. Die Risiken sind asymmetrisch verteilt. Die Gefahr eines Tauchers auf 1,1270 ist größer als die Chance eines Anstiegs auf 1,1460.

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich im zweiten Vierteljahr auf 0,6% beschleunigt. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte es bereits ein kräftiges Plus von 0,5% gegeben. Die USA verbuchten ebenfalls ein Quartalswachstum von 0,6%, in Japan und China läuft die Konjunktur besser als von Ökonomen erwartet.

Vom synchronen Wachstum der Weltwirtschaft profitiert auch die Exportnation Schweiz, was dem EUR/CHF-Kurs Wind aus den Segeln nimmt. Es ist sehr gut möglich, dass die Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr wie die Eurozone ein Wachstum von gegen 2% erreicht. Die bisher von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) veranschlagten 1,5% dürften sich als zu niedrig herausstellen.

Weil es auf ein Zehntel mehr oder weniger Wachstum nicht ankommt, steht es zwischen dem Euro und dem Schweizer Franken unentschieden. Gemäß den derzeit wieder steigenden Zinsen auf deutsche Bundesanleihen und abnehmenden Zinsspreads zu Südeuropa müsste der Euro zulegen. Die in der letzten Wochen vorgenommen Neupositionierung von Optionshändler zu Gunsten des Frankens spricht hingegen für die eidgenössische Währung.


Markttechniker beißen sich aus zwei Gründen am EUR/CHF-Kurs die Zähne aus:
  1. Wegen der Rallye auf die Höchstmarke bei 1,1537 müssen sie sehr weit auf der Zeitachse zurückgehen, um Unterstützungen und Widerstände zu finden. Je weiter diese Niveaus in der Vergangenheit liegen, umso ungenauer sind sie.
  2. Die derzeit niedrige Liquidität erschwert ihnen zusätzlich die Arbeit, als sie die Zuverlässigkeit von charttechnischen Signalen mindert.
Ausblick: Solange der Euro nicht eine Widerstandszone bei 1,1460 Franken überspringt, besteht die ständige Gefahr eines Rückfalls auf die Nordkorea-Tiefs bei 1,1260/70 Franken.
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