Wohin geht es mit dem EUR/CHF-Kurs? Ein Pro und Contra
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Wohin geht es mit dem EUR/CHF-Kurs? Ein Pro und Contra

Der Euro ist aktuell dabei sich bei 1,09-1,10 Franken zu etablieren. Für bare Münze kann man den jüngsten Anstieg (vor einer Woche rangierte der Euro mit 1,0832 Franken noch auf dem tiefsten Stand seit Anfang Mai) nicht nehmen. Es ist ein Drahtseilakt Anleger aus der sichersten Währung der Welt herauszulocken.

Es kann jederzeit und binnen weniger Stunden zu einem Rückfall des Euros auf etwas über 1,08 Franken kommen, wie die letzte Woche bereits zeigte. Damit sich etwas Substanzielles ändert, muss der Euro über 1,0970 Franken steigen und über diesem Niveau mehrere Handelstage hintereinander schließen.

"Die Schweiz hat die weltweit stärkste Währung über die letzten 117 Jahre", heißt es in einer Währungsstudie von Credit Suisse und der London Business School, die der Zeitung "Blick" vorliegt. "Die Schweizerische Neutralität, solide Wirtschaftspolitik, niedrige Inflation und eine starke Währung haben den Ruf der Schweiz als sicheren Hafen bestärkt".

Das ist Wasser auf die Mühlen jener, die sagen, dass der Schweizer Franken unter 1,10 per 1 Euro ganz und gar nicht überbewertet ist. Die Vorstellung einer Überbewertung sei eine Mär der Berner Regierung und der ihr angeschlossenen Notenbank. Die Schweiz leide auch keineswegs unter dem harten Franken, wie die sehr hohen Pro-Kopf-Einkommen und der satte Leistungsbilanzüberschuss zeigten.

"Der Schweizer Franken ist auf jeden Fall überbewertet." Das sagen Anleger, die sich mit Euros zu Kursen bei 1,06-1,07 Franken zu Jahresbeginn eingedeckt haben, und nun andere Marktteilnehmer animieren wollen, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Sie hoffen auf einen nächsten Schub für den EUR/CHF-Kurs im September. Dann kommt es mal wieder zu einem Showdown in Frankfurt.

Auf der EZB-Notenbanksitzung muss Mario Draghi liefern: Eine Bekanntmachung über ein Tapering sei dann sehr wahrscheinlich und es wäre eine dicke Überraschung, sollte Draghi nicht kommunizieren, wie er aus den Wertpapierkäufen aussteigen wolle, zitiert CNBC Andrew Wilson, CEO von Goldman Sachs Asset Management.