Österreichs Inflationsinitiative gut für Euro
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Österreichs Inflationsinitiative gut für Euro

Schlägt sich Ewald Nowotny auf die Seite der Deutschen und ermöglicht damit einen stärkeren Euro? Der etwas wankelmütige Notenbankchef der Österreichischen Nationalbank (OeNB) signalisiert, vom bedingungslosen Weichwährungskurs abrücken zu wollen. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass die EZB-Falken Mario Draghi auf die Finger klopfen und den Euro weiter nach oben schieben.

"Aus meiner Sicht wird sich die Frage stellen, ob das noch ein realistisches Ziel ist", sagte Nowotny bezugnehmend auf das EZB-Inflationsziel von 2%. Es sei nicht notwendigerweise schlecht, niedrige Inflationsraten zu haben, solange es gleichzeitig Wachstum gebe, so der OeNB-Chef bei einer Veranstaltung in Wien (Reuters-Meldung).

Gelddruck-Dinosaurier

Kritiker werfen Draghi vor, das Inflationsziel von 2% zu missbrauchen, um möglichst viel Zentralbankgeld nach Südeuropa zu pumpen. Man darf nicht vergessen: Das Inflationsziel hatte bei der Geburt des Euros bei kleiner 2% gelegen. Das man es einige Jahre nach der Einführung auf 2% angehoben hatte, war bereits ein Zugeständnis an Südeuropa.

Die zwei deutschen EZB-Mitglieder, Sabine Lautenschläger und Jens Weidmann, haben sich in den letzten Tagen für eine Verringerung der geldpolitischen Dosis ausgesprochen. Sie werden von den Niederlanden unterstützt. Das reicht aber nicht. Die Hoffnung besteht nun darin, dass neben Nowotny auch die baltischen Euroländer, Slowenien und die Slowakei Draghi unter Druck setzen.

Denn die EZB funktioniert wie ein Mini-Parlament ohne Plenarsaal. Bislang haben jene die Mehrheit, die bei jedweder Unwägbarkeit an den Finanzmärkten sofort die Geldpolitik lockern wollen, aber einen Rückbau dieser Maßnahmen trotz merklicher Wirtschaftserholung auf die lange Bank schieben.
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