Sie wollen den Franken zum Auslaufmodell für Anleger machen
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Sie wollen den Franken zum Auslaufmodell für Anleger machen

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) versucht mit ein paar spitzen Bemerkungen den Franken abzuschwächen. Das reicht aber nicht, um es beim EUR/CHF-Kurs knistern zu lassen. SNB-Chef Thomas Jordan spielt auf Zeit. Damit sich die vermeintliche Überbewertung des Frankens abbaut, muss der EUR/CHF-Kurs nicht einmal steigen. Es genügt, wenn er bei 1,09 stehenbleibt.

Anleger müssten eigentlich scharenweise ihre Schweizer Franken verkaufen und dafür Vermögenswerte in Euro erwerben. Die Eurozone expandiert derzeit mit einer aufs Jahr hochgerechneten Wachstumsrate von 2%, während die Schweiz nur auf 1,5% kommt. Ferner spricht der inflationsabhänige Ausblick für die Geldpolitik für einen Anstieg des EUR/CHF-Kurses.

Die SNB prognostiziert für 2018 eine jährliche Inflationsrate in der Schweiz von 0,3%. Die EZB sieht die Teuerung in der Eurozone bei 1,3%. Damit sitzt Jordan am längeren Hebel. Er kann die Zinsen länger im negativen Terrain belassen, als EZB-Chef Mario Draghi. Dadurch festigt sich der Zinsvorteil des Euros gegenüber dem Schweizer Franken.

Inflationsgefälle

"Der Negativzins und unsere Bereitschaft, am Devisenmarkt zu intervenieren, dienen dazu, Anlagen in Schweizer Franken weniger attraktiv zu machen und so den Druck auf den Franken zu verringern. Der Franken ist nach wie vor deutlich überbewertet", sagte Jordan auf der Pressekonferenz nach der SNB-Notenbanksitzung.

Fakt ist: Weil die Inflation in der Schweiz in den nächsten Jahren (so wie in den letzten Jahren) stets unter der in der Eurozone liegen wird, baut sich die Überbewertung des Frankens ab. Bliebe der EUR/CHF-Kurs bis 2025 auf dem aktuellen Niveau von 1,09 stehen, müsste die SNB in den sauren Apfel beißen und einräumen, dass der Franken nicht länger überbewertet wäre.
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