Zeit für eine kalte Dusche: EUR/CHF muss sich gedulden
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Zeit für eine kalte Dusche: EUR/CHF muss sich gedulden

Die EUR/CHF-Kurs bleibt kurios: Je besser die Wirtschaftsdaten für die Eurozone hereinkommen, um so tiefer geht es für die Devisennotierung bergab. Der Euro sinkt mit 1,0666 Franken auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen. Gleichzeitig steigen die Konjunkturerwartungen für den gemeinsamen Währungsraum auf den höchsten Stand seit anderthalb Jahren.

Sowohl aktuelle Wirtschaftslage als auch Erwartungen an selbige haben sich im April erneut verbessert, berichtet das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Der ZEW-Indikator für die Eurozone klettert auf den höchsten Stand seit Dezember 2015. Als Wachstumsstütze erweist sich einmal mehr Deutschland, wo die Konjunkturerwartungen wieder das Niveau von vor der Brexit-Abstimmung erreichen.

Werden die heißgelaufenen deutschen Aktienmärkte einer Korrektur unterzogen, während der Euro gegen den US-Dollar von aktuell 1,06 auf 1,10 steigt? Das ist ein mögliches Szenario für die kommenden Wochen.

Finanzmarkt-Ausblick

"Kurzfristig droht eine Kurskorrektur des deutschen Leitindex um fünf bis zehn Prozent, denn US-Präsident Donald Trump verliert aktuell bei vielen Anlegern als Treiber von Konjunkturerwartungen und Aktienkursen erst einmal an Wirkung", sage Patrick Hussy, verantwortlicher Geschäftsführer für das Asset Management bei Sentix. (Quelle: Fonds Professionell).

Ein stärkerer Euro gegen den US-Dollar und gegen asiatische Währungen würde ein Minus bei deutschen Aktien, die sehr stark exportabhängig und damit auf einen weichen Euro angewiesen sind, um weiter zu steigen, erleichtern. Ob der Euro in diesem Szenario auch gegen den Schweizer Franken zulegen könnte, muss man allerdings mit einem Fragezeichen versehen.

Wahrscheinlicher ist, dass der EUR/CHF-Kurs noch einmal eins auf die Mütze bekommt, weil Marine Le Pen voraussichtlich den ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahl gewinnt. Erst danach würde die Devisennotierung einen Boden finden, während sich die Anti-Le-Pen-Kräfte in Frankreich formieren. Verliert Le Pen den zweiten Wahlgang, wäre dann ein Anstieg des Euros bis auf 1,09 Franken möglich.
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