Euro ist in Nord und Süd gespaltener denn je
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Euro ist in Nord und Süd gespaltener denn je

Der Euro legt den Rückwärtsgang ein, und so sinkt der EUR/CHF-Kurs auf 1,0685. Das ist der tiefste Stand seit einer Woche. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem kritisiert die Vollkaskomentalität der Südeuropäer. Die reagieren empört. Dies zeigt einmal mehr wie weit der Euro davon entfernt ist eine Einheitswährung zu sein.

Im Fokus stehen aktuell die Aktienmärkte. Es zeichnet sich eine Korrektur ab, nachdem es mehr als vier Monate fast unterbrochen nach oben ging. Kommt es zu einem Rückgang der Risikobereitschaft an den Finanzmärkten, wären Schweizer Vermögenswerte wieder gefragt. Genau das will aber die Schweizerische Nationalbank (SNB) verhindern.

"Der Negativzins und die Bereitschaft der SNB, am Devisenmarkt einzugreifen, dienen dazu, Anlagen in Schweizer Franken weniger attraktiv zu machen und so den Druck auf den Franken zu verringern. Ferner heißt es im aktuellen Quartalsheft: "Die SNB bekräftigte, am Devisenmarkt aktiv zu bleiben, um bei Bedarf Einfluss auf die Wechselkursentwicklung zu nehmen".

Gekränkter Stolz

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hat in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen" den Südeuropäern indirekt vorgeworfen, dass sie das Geld der Nordeuropäer versaufen würden. Italiens Ex-Premier Renzi und Portugals Regierungschef Costa fordern daraufhin den Rücktritt des Niederländers als Chef der Euro-Finanzminister.

"Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben und anschließend Sie um ihre Unterstützung bitten."
Jeroen Dijsselbloem

Unterdessen konnte die Talfahrt des EUR/CHF-Kurses bei 1,0680 angehalten werden. Es dürfte aber weitere Versuche geben diese Unterstützung zu knacken, was den Weg für Eurokurse bei 1,0630 Franken frei machen würde. Die Price Action signalisiert einen leichten Anstieg auf 1,0730, gefolgt von einem erneuten Rückfall unter 1,07.