Die weit beachteten Einkaufsmanagerdaten für die Industrie sind hervorragend. Die Lage ist in beiden Währungsräumen so gut wie zuletzt vor sechs Jahren, teilen IHS Markit und procure.ch mit. Der Schweizer Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie zog im Februar mit seinem Anstieg auf 57,8 Punkte an dem PMI für die Eurozone deutlich vorbei.
Es ist bereits die zweite Hiobsbotschaft dieser Art für den EUR/CHF-Kurs. Denn das KOF Konjunkturbarometer für die Schweiz war zuvor ebenfalls überraschend kräftig gestiegen. Ausgerechnet die wechselkurssensible Exportindustrie und das Gastgewerbe verzeichnen die stärksten Wachstumsraten in der Schweiz.
Daraus zu schließen, der Franken ist zum Euro fair bewertet, will die UBS nicht. Für sie hängt die Abwärtsbewegung des EUR/CHF-Kurses mit den Wahlen in Frankreich zusammen: In Verbindung mit den steigenden Siegchancen von Marine Le Pen gebe es ein Risiko, dass "die SNB gezwungen wird, den Euro bis auf 1,03 fallen zu lassen", zitiert Reuters aus einem UBS-Kommentar.
Das Basisszenario der UBS sieht nach wie vor einen Anstieg des Euros auf 1,08 Franken bis Juni und auf 1,12 Franken bis September vor. ABN Amro und Landesbank Hessen-Thüringen, die den EUR/CHF-Kurs im Herbst bei 1,10 sehen sowie die Danske Bank, die im Sommer mit 1,10 rechnet, sind ebenfalls optimistisch.