Festhalten an Franken-Kreditverträgen: Ein Pro und Contra
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Festhalten an Franken-Kreditverträgen: Ein Pro und Contra

Pro:
  • Die EZB beginnt ab Jahresmitte einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik zu diskutieren. Das wäre ein triftiger Grund für den Euro auf 1,10 Franken zu steigen. Der Anfang ist bereits gemacht. EZB-Direktor Yves Mersch hält die Forward Guidance, wonach die Zinsen auf dem aktuellen Niveau oder tiefer sein sollen, nicht mehr für angemessen.

  • Der fortwährende Konjunkturaufschwung in der gesamten Eurozone spricht dafür, dass sich der EUR/CHF-Kurs seinem fairen Wechselkurs nähert. Laut der UBS liegt ein auf Basis der Fundamentaldaten gerechtfertigter EUR/CHF-Kurs bei 1,23. Den Berechnungsmodellen der Danske Bank zufolge wäre sogar 1,29-1,30 angebracht.

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  • Gemäß Charttechnikern bekommt der Euro gegen den US-Dollar noch einmal eins auf die Mütze und sinkt unter das 14-Jahrestief bei 1,0340. Danach soll es zu einer längeren Aufwärtsbewegung des EUR/USD-Kurses kommen. Börsen-Zyklenforscher halten 1,20 für möglich. Davon würde auch der EUR/CHF-Kurs profitieren.
Contra:
  • Die Wahlen in den Niederlanden und Frankreich sind erst der Anfang. Die Eurozone kommt nicht zur Ruhe, weil in Italien vorgezogene Neuwahlen angesetzt werden und Katalonien einen neuen Anlauf startet, sich von Spanien abzuspalten. Infolge steigen die Risikoaufschläge auf südeuropäische Staatsanleihen, was den dortigen "Konjunkturaufschwung auf Pump" stark beeinträchtigt.

  • Die USA verhängen eine 20-prozentige-Einfuhrsteuer auf ausländische Waren. In China kochen die Probleme wieder hoch. Haushalte und Unternehmen schaffen in der Vorahnung eines Crash seit Jahren Geld außer Landes. Hintergrund sind Produktionsüberkapazitäten, die mit immer neuen Krediten planwirtschaftlich durchfinanziert werden. Für die Eurozone als exportabhänigen Wirtschaftsraum sind das neben dem Brexit weitere Hiobsbotschaften.

  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) gibt das Tauziehen gegen den Devisenmarkt auf. Grund: Sie ist unglaubwürdig, und das ist das Schlimmste, was einer Notenbank passieren kann. Die SNB hatte den Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken vor zwei Jahren aufgegeben, weil sie ihre Bilanz nicht weiter aufblähen wollte. Ihre Bilanzsumme stieg aber seitdem um 140 Milliarden auf 644 Milliarden Franken.
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