EUR/CHF-Ausblick: Die Karten werden neu gemischt
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EUR/CHF-Ausblick: Die Karten werden neu gemischt

Der Euro legt einen Zwischenspurt hin, und so steigt der EUR/CHF-Kurs von 1,0636 auf 1,0690. Ist die Abwärtsbewegung ausgereizt? Oder handelt es sich nur um einen kurzlebigen Anstieg, der darauf zurückzuführen ist, dass die Trump-Regierung einen stärkeren Euro reklamiert? Der Devisenoptionsmarkt hat sich hierzu bisher keine abschließende Meinung gebildet.

Da werden wohl noch so einige Salven auf abgefeuert. Neben Deutschland lässt das US-Präsidialamt durchblicken, dass Japan und China ihre Währungen künstlich schwächten, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Der US-Dollar sinkt auf ein 12-Wochentief, während der Euro und Yen deutlich zulegen können.

Für die Schweiz heißt es jetzt in Deckung gehen. Denn sie hat einen noch größeren Leistungsbilanzüberschuss als Deutschland und ist damit ein natürlicher Feind der Trump-Regierung. In der nächsten Woche ist die monatliche Pflichtmitteilung über die Höhe der Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) an den Internationalen Währungsfonds (IWF) fällig.

Das könnte Trump zum Anlass nehmen, um auch Schweiz, die sich Notenbankgeld macht, um dividendenstarke US-Aktien zu kaufen, als Währungsmanipulator an den Pranger zu stellen. Der Spielraum der SNB am Devisenmarkt zur Schwächung des Schweizer Frankens zu agieren, würde sich verkleinern. Die Folge wäre aller Voraussicht nach ein weiterer Rückfall des EUR/CHF-Kurses.


Das Risk Reversal für den EUR/CHF-Kurs, das aus komplizierten Berechnungen und Volatilitätserwartungen herrührt, signalisiert eine Seitwärtsentwicklung. Das 25-Delta Risk Reversal für einmonatige EUR/CHF-Optionen sank zum Monatsultimo leicht von -1,10% auf -1,15%.

Der Rückgang des Risk Reversal ist aber noch zu gering, um als Frühindikator für eine weitere Abwärtsbewegung des EUR/CHF-Kurse zu taugen. Dazu müsste der Wert wie Ende 2016 auf -1,50% bis -2,00% sinken. Bei einem Anstieg über -1,00% wäre hingegen Platz für eine Aufwärtsbewegung des Euros auf etwa 1,08 Franken.
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