Anleger gehen ins Risiko und aus dem Franken
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Anleger gehen ins Risiko und aus dem Franken

Der Euro ist drauf und dran in die Wohlfühlzone bei 1,07-1,08 Franken zurückzukehren. Ein kräftiger Beschäftigungsaufbau geht durch die Eurozone. Damit rückt ein selbsttragender Konjunkturaufschwung in greifbare Nähe. Ferner schwächt sich der Franken ab, weil Marktakteure das Risiko-Gaspedal durchdrücken. Präsident Trump lockert mit seinen gefürchteten "Executive Orders" die Bankenregulierung.

"Optimistische Geschäftsaussichten sorgen für stärksten Beschäftigungsanstieg in der Eurozone seit neun Jahren", meldet IHS Markit. Dass unterm Strich so viele neue Arbeitsplätze geschaffen wurden wie seit der Finanzkrise nicht mehr, zeige, dass sich die Unternehmen kaum um politischen Unsicherheiten kümmerten. Stattdessen ginge es ihnen darum, dass eigene Geschäftswachstum voranzutreiben.

Am Devisenmarkt klettert der Euro auf 1,0705 Franken. Das Tief von Ende Januar bei 1,0636 rückt damit weiter in die Ferne. Noch ist es aber zu früh, um Entwarnung zu geben. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Euro tatsächlich in der Zone zwischen 1,07 und 1,08 Franken, in der er von Ende Oktober 2016 bis Ende Januar 2017 mehr als 90% der Zeit notierte, halten kann.


Donald Trump ist derweil dabei die Finanzmärkte zu entfesseln. Das Wall-Street-Bändigungspaket "Dodd-Frank-Act" steht auf dem Prüfstand. Ferner sollen sich Banken und Kapitalsammelstellen künftig wieder stärker der betriebswirtschaftlichen Gewinnmaximierung widmen dürfen, auch wenn dabei die Gefahr besteht, dass Anleger auf der Strecke bleiben.

Können die Banken schalten und walten wie sie möchten, steigt in der Regel die Risikobereitschaft. Die Kreditvergabe verläuft reibungsloser, die Wirtschaft wächst stärker. Es kommt zu steigenden Aktienkurse, die die Konjunktur über die Sentiment-Schiene weiter anfachen. Anleger lassen den Schweizer Franken links liegen.

Anders sähe es aus, wenn sich die Börsenstimmung eintrübt, was aufgrund der Länge der Hausse jederzeit passieren kann. Seit neun Jahren klettert der US-Aktienmarkt. In der Eurozone ging es nicht so schnurstracks nach oben. Der Euro Stoxx 50, der die 50 größten Unternehmen der Eurozone umfasst, steht aktuell bei 3.270 Punkten und damit deutlich unter seinem Hoch vom April 2015 bei 3.817 Zählern.