EUR/CHF-Analyse: Und jährlich grüßt das Murmeltier
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EUR/CHF-Analyse: Und jährlich grüßt das Murmeltier

Es ist wieder so wie vor genau einem Jahr: Gold wird billiger, Aktien teurer und der EUR/CHF tritt auf der Stelle. "In der Eurozone ist an gewissen Orten die Entwicklung besser als erwartet", sagt Thomas Moser, Vizedirektor der Schweizer Notenbank der SRF-Rundfunkanstalt. Er macht keinen Hehl daraus, dass er lieber heute als morgen ein Ende der Lockerungen und eine höhere globale Zinsstruktur sehen würde.

Der Goldpreis liegt aktuell mit 1.324 US-Dollar je Feinunze 51 Dollar unter seinem 2-Jahreshoch vom Juli 2016. An den Aktienmärkten geht es hingegen wieder nach oben. Anleger erwarten für Dezember 2016 eine zweite Leitzinserhöhung in den USA. Im Herbst 2015 zeichnete sich eine erste Zinsanhebung ab, weshalb die aktuelle Lage der vor einem Jahr ähnelt.


"Es sieht so aus, als wäre kein Bedarf mehr da, die Geldpolitik weiter zu lockern", sagt Moser. Eine von den USA eingeleitete Normalisierung der globalen Geldpolitik führt zu einer Normalisierung des Euro-Franken-Kurses, hofft man in der Schweiz. Denn der Schweizer Franken ist gemäß einer in dieser Woche abgegebenen Erklärung des Internationalen Währungsfonds (IWF) immer noch "moderat überbewertet".

Ein fairer Euro-Wechselkurs, jener der die Kaufkraft in beiden Währungsräumen angemessen spiegeln würde, läge nach Einschätzung der UBS und Danske Bank bei 1,27-1,29 Franken. Dass der Euro diese luftigen Höhen wieder erreichen kann, daran glaubt aber im Grunde genommen niemand. Der IWF legt mit seiner Einschätzung nahe, dass er einen Eurokurs von 1,15 Franken als richtig und wichtig erachtet.

Momentan ist 1 Euro aber lediglich 1,09 Franken wert. Damit liegt er genau in der Mitte zwischen seinem Post-Mindestkurs-Hoch vom Februar bei 1,12 Franken und seinem Brexit-Tief vom Juni bei 1,06 Franken. Zwischen Oktober und Dezember des letzten Jahres pendelte der Wechselkurs zwischen 1,0750 und 1,0950.