Knapp 300.000 neue Jobs wurden in den USA im Juni geschaffen. Das waren fast doppelt so viel wie von Volkswirten erwartet. Die Eckdaten: Die Arbeitslosenrate ist unter 5%, die Stundenlöhne steigen und der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung (Participation Rate) nimmt zu. Der Aktienindex S&P 500 klettert auf 2.130 Punkten und liegt damit nur noch 4 Punkte unter seinem Allzeithoch vom Mai 2015.
Der Eurokurs steigt mit 1,0875 Franken auf den höchsten Stand seit dem Beginn des zweiten Halbjahres. Neben den US-Märkten kommt ein Schub aus dem Bankensektor. Börsianer sagen: Italiens Banken mit ihren hohen Beständen an heimischen Staatsanleihen sind vor allem das Problem Italiens. Für die Finanzbranche sind sie wegen ihres geringen internationalen Geschäftes nicht so relevant wie einst Lehman Brothers oder die Deutsche Bank.
Es ist ein Umfeld, wie es Aktienfonds-Manager lieben. Zwar gibt es ein wenig Inflation, allerdings reicht dieses nicht aus, um einen Anstieg der Leitzinsen fürchten zu müssen. Rohstoffe - allen voran Öl - sind günstig. Hinzu kommt: Der US-Konsument, derzeit die tragende Säule der Weltwirtschaft, steht finanziell recht gut da. Seine Bonität ist solide, Kreditausfälle niedrig wie lange nicht.
Es gibt aber auch Warnsignale, dass der jüngste US-Arbeitsmarktbericht die Lage überzeichnet. Der als sichere Hafen wahrgenommene Japanische Yen wertete zum US-Dollar nach Bekanntwerden der Jobdaten überraschend auf. Der USD/JPY-Kurs sank unter 100. Ginge es der US-Wirtschaft so gut, müsste die Rohölnachfrage und damit der Ölpreis eigentlich steigen. Öl wurde allerdings um 3 US-Dollar auf 47 Dollar je Fass günstiger.