Keine Anzeichen einer Gegenbewegung beim EUR/CHF-Kurs
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Keine Anzeichen einer Gegenbewegung beim EUR/CHF-Kurs

Zehnjährige Bundesanleihen sinken unter 0,00%. Das ist ein Novum. Die hohe Nachfrage nach als besonders sicher geltenden Staatsanleihen aus Deutschland kommt vor dem Hintergrund eines tief verunsicherten Bankensektors. Die üblichen Verdächtigen (Deutsche Bank, Unicredit) werden abgestraft. Der Eurokurs notiert bei 1,0830 Franken - Tendenz fallend.

Der Anleihekurs von Zehnjährigen geht durch die Decke. Im Gegenzug sinkt der Zins auf -0,002%. Dass sich der deutsche Staat auf zehn Jahre Geld leihen kann und dann dabei noch etwas verdient, zeigt die Übernervosität der Finanzmärkte. Neben dem Brexit brodelt sich in China etwas zusammen. Die chinesische Landeswährung Yuan steht kurz davor, sich auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren abzuschwächen.

Als der Yuan zu Jahresbeginn schon einmal so schwach war, hatte das dazu geführt, dass die US-Notenbank (Fed) Leitzinserhöhungen eine klare Absage erteilte. Anschließend kam es zu einer viermonatigen Risiko-Rallye an den Aktienmärkten. Inzwischen dürften Lippenbekenntnisse von Fed-Chefin Janet Yellen nicht mehr ausreichen. Damit die Risikobereitschaft zurückkehrt, müsste die Fed ihren Leitzins wohl wieder auf 0-0,25% senken.

Sodann könnten sich möglicherweise auch die gebeutelten Banken wieder erholen. Die Deutsche-Bank-Aktie ist auf dem Weg unter 10 Euro zu fallen. Italiens Unicredit sinkt mit 2,29 Euro auf ein Viereinhalb-Jahrestief. Beunruhigend ist, dass die Unicredit-Aktie ihr Tief vom Februar 2016 bei 3,20 Euro noch einmal deutlich unterboten hat.

Das spricht nicht unbedingt dafür, dass die neu bei der EZB angesiedelte Bankenaufsicht einen guten Job macht. Italiens Banken sind mit faulen Krediten überfrachtet und brauchen frisches Kapital. Die bisherige Herangehensweise, dass sich die Banken vorwiegend mit Zentralbankgeld rekapitalisieren ist extrem langwierig und erscheint unglaubwürdig.

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