Wachstumsgraben Ade: Beginnt die Dezimierung des Frankens?
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Wachstumsgraben Ade: Beginnt die Dezimierung des Frankens?

Das Marktumfeld für den Euro ist konstruktiv. Den Schweizer Franken, ihn wollen Anleger derzeit nicht. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) macht einen guten Job die von ihr ausgegebene Währung unattraktiv aussehen zu lassen. Was für den Euro-Franken-Kurs noch wichtiger ist, ist der sich schließende Wachstumsgraben zwischen Deutschland und Frankreich/Italien.

"Auch wenn wir bereits weit gegangen sind mit den Negativzinsen und unserer Interventionsbereitschaft: Es besteht nach wie vor geldpolitischer Handlungsspielraum, den wir bei Bedarf nutzen können", sagte SNB-Präsident Thomas Jordan am Freitag. Mit dieser Kampfansage an den Devisenmarkt im Rücken kann der Euro zum Handelsauftakt im Mai über 1,10 Franken steigen.


Damit der Euro gegenüber dem Schweizer Franken weiter klettert, braucht es nicht notwendigerweise ein Mehr von wirtschaftlichem Wachstum im Euroraum. Ein ausgewogeneres Wachstum dürfte schon genügen. Und da befindet sich die Eurozone auf einem guten Weg. Die lange Jahr so dominierende deutsche Wirtschaft schwächt sich ab.

Der frühere Chef der deutschen Wirtschaftsweisen (Sachverständigenrat der Bundesregierung), Bert Rürup, rechnet für das nächste Jahr mit einem Wachstum von lediglich 1%. Die Prognosen für Frankreich und Italien liegen darüber. Besonders die französische Wirtschaft hat Potential. Hier könnte das Wachstum 2017 auf knapp 2% anziehen. Der französische Immobilienmarkt kommt immer besser in Schwung.

Fazit:
Österreichs Raiffeisen Zentralbank prognostiziert für März 2017 einen Anstieg des Euros auf 1,12 Franken. Sollte sich der Abgleichungsprozess zwischen Deutschland und Frankreich/Italien beschleunigen, könnte es auch schneller gehen. Voraussetzung: Es kommt nicht zu einem Tag der Abrechnung, wie ihn Ex-Apple-Aktionär und US-Milliardär Carl Icahn erwartet.