Schäuble setzt EUR/CHF-Kurs in die Anstiegsspur
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Schäuble setzt EUR/CHF-Kurs in die Anstiegsspur

Während Experten mit der nächsten Lockerung der EZB für September rechnen, tritt Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble diesen Erwartungen entschieden entgegen. Der Euro belohnt sich mit einem Anstieg auf knapp 1,10 Franken, in der Annahme, dass Draghis Festhalten an der ultralockeren Geldpolitik nicht so ausartet, wie das der deutschen Kanzlerin in der Flüchtlingsfrage.

60% sind der Meinung, Mario Draghi ist mit den geldpolitischen Lockerung noch nicht fertig, zeigt eine Umfrage des Finanzdienstes Bloomberg. Knapp die Hälfte sagt, dass der Italiener bei Wertpapierkäufen, Banken-Subventionierung mithilfe von Langfristkrediten etc. noch einmal nachlegen wird, wenn er im September aus dem Urlaub zurückkehrt.

Er sei zu der Überzeugung gekommen, dass der Schaden weiterer Lockerungen die positiven Effekte überwiege, sagte Schäuble einen Tag vor der turnusmäßigen EZB-Sitzung bei einer Podiumsdiskussion in Berlin. Zusätzliche Lockerungen würden nicht dazu beitragen, das Wirtschaftswachstum zu stärken. Die Notenbanken sollten vielmehr einen Weg finden, aus der ultralockeren Geldpolitik auszusteigen.


Die Gretchenfrage ist: Kann Draghi gegen 115 Millionen Europäer, die täglich mit dem Euro bezahlen, Geldpolitik machen? Deutschlands Position wird von Niederländern, Österreichern, Finnen und Balten weitgehend geteilt. In Wahrheit sei die EZB ein Länderfinanzausgleich-Umverteilungsapparat, der es den Nordeuropäern nehme und den Südeuropäern gebe, sagen Kritiker.

Draghi spaltet den Zusammenhalt der EU mit seiner Geldpolitik, wie es Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik tut. Das wird er nicht durchhalten, signalisiert der jüngste Anstieg des Euros auf 1,10 Franken. In der Tat musste der Italiener schon ein wenig zurückrudern. Für Helikoptergeld und weitere Zinssenkungen ließ er Verzichtserklärungen abgeben.

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