Merkels Wutsparer sind Europas Konjunkturgefahr
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Merkels Wutsparer sind Europas Konjunkturgefahr

Entziehen Deutschlands Wutsparer Angela Merkel das Vertrauen? Die Kanzlerin fällt in der Wählergunst auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren. Hören die Deutschen auf Geld auszugeben, weil sie mit ihrer Regierung unzufrieden sind, ist das schlecht für die Wackel-Wirtschaft der Eurozone. Das deutsche Geschäftsmodell stottert immer lauter.

Auf nur noch 33% kommt Merkels CDU/CSU in aktuellen Umfragen. Das sind drei Prozentpunkte weniger als vor zwei Wochen und acht Prozentpunkt weniger als bei der letzten Bundestagswahl. Merkels Koalitionspartner SPD liegt bei einsamen 22%.


Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland ist auf dem absteigenden Ast. Der von dem Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK ermittelte Konsumklimaindikator lag im April 2015 bei 9,4 Punkten - nach 10,1 Punkten vor einem Jahr. Damals war Merkels Beliebtheit auf einem Allzeithoch. Die bayerische CSU träumte von einer absoluten Mehrheit für die Unionsparteien bei der nächsten Bundestagswahl.

Noch sind Konjunkturpessimisten in der Unterzahl. Um 1,3% werde Deutschland seine Wirtschaftsleistung in diesem Jahr und um lediglich 1% im nächsten Jahr erhöhen, prognostiziert das "Handelsblatt Research Institute" unter der Leitung des früheren Wirtschaftsweisen Bert Rürup. Das ist deutlich weniger als die meisten Forschungsinstitute, die für 2016 und 2017 mit Wachstumsraten von 1,5-2,0% rechnen.

Untermauert wird die düstere Wachstumsprognose aktuell von einer überraschenden Eintrübung der Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank im April auf 106,6 Punkte. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 107,1 Zähler gerechnet.

"Das deutsche Geschäftsmodell stottert", sagt Rürup. Der für die deutsche Wirtschaft so wichtige Export laufe nicht, weil sich das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsamt habe. Hinzu komme ab 2017 wegen des Scharfstellens der Schuldenbremse und einer sich verschlechternden Lage auf dem Arbeitsmarkt eine allmähliche Abschwächung des Binnenkonsums.

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