Masterplan der Draghi-EZB stößt Deutschen übel auf
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Masterplan der Draghi-EZB stößt Deutschen übel auf

"Es wurde von allen anerkannt, dass der Schweizer Franken noch immer signifikant überbewertet ist und dies die Schweiz in eine schwierige Lage bringt." Das sagte der Chef der Schweizer Notenbank, Thomas Jordan, am Wochenende auf der Frühjahrstagung von Weltbank und Währungsfonds. Der Euro befestigt sich daraufhin bei 1,09 Franken. Die Deutschen wollen nach der Amtszeit von Mario Draghi einen der ihren auf dem EZB-Chefsessel. Bis dahin dürfte es allerdings schon zu spät sein. Die Umverteilungsmaschine läuft auf Hochtouren.

An den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington übermittelte Jordan vor zwei Wochen die Höhe seiner Devisenreserven. Die Zahlen lassen darauf schließen, dass die SNB ihre Euro-Stützungskäufe erheblich ausweiten musste. Insofern ist der aktuelle EUR/CHF-Kurs bei 1,09 eine Mixtur aus dem Angebot und der Nachfrage freier Marktkräfte und staatlichen Interventionsmaßnahmen (Schmutziges Floating).

Wechselkurssysteme
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Die große Mehrheit der Deutschen ist der Meinung, dass Mario Draghi die Europäische Zentralbank (EZB) total verhunzt hat. "Nach dem Ende von Draghis Amtszeit 2019 müsse "der nächste EZB-Chef ein Deutscher sein, der sich der Tradition der Währungsstabilität der Deutschen Bundesbank verpflichtet fühlt", zitiert die "Bild"-Zeitung den CDU/CSU-Fraktionsvize Hans-Peter Friedrich. "Einen weiteren Draghi können wir uns nicht leisten", pflichtet sein Kollege Hans-Peter Uhl bei.

Draghi hat sich als neo-keynesianischer Interventionist entpuppt. Die Ideolgie: Notenbanker können mit einer Volkswirtschaft "Autofahren". Wenn die Konjunktur darbt, wird mehr Geld gedruckt und schon lässt sich das Auto einen Gang hochschalten. Um den Job als EZB-Chef zu bekommen, gaukelte Draghi vor, am anti-interventionistischen Bundesbank-Modell festzuhalten. Er ließ sich von der "Bild"-Zeitung eine preußische Pickelhaube aufsetzen. Einmal im Amt, warf er umgehend die Gelddruckmaschine an. Die Deutschen fühlen sich von dem Italiener ausgetrickst.

Es ist eine seltsames Bündnis, das Draghi geschmiedet hat. Er wird von südeuropäischen Politikern, die kein Geld in der Kasse haben und den dortigen Banken unterstützt. Viele Banker sind dank ihren Seilschaften immer noch in Amt und Würden, obwohl ihre Geschäftsgebaren die Länder in Krisen führten. Draghi wird ferner von der Hochfinanz aus London und New York unterstützt. Er ist der perfekte Lückenfüller, solange sich die US-Notenbank (Fed) ziert, selbst wieder in den Ankauf von Staatsanleihen einzusteigen.

Deutschland könnte am Ende der sein, der alles bezahlt. Das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen und Ansprüchen belief sich Ende 2015 auf 5,3 Billionen Euro, wie die Bundesbank unlängst mitteilte. Die Staatsverschuldung liegt "nur" bei 70 Prozent der Wirtschaftsleistung. Gelänge es den deutschen Staat wieder in höhere Schulden zu treiben und die Privatvermögen mittels negativer Zinsen und anderen Maßnahmen anzuzapfen, könnte Draghis achtjähriger Umverteilungsplan die Eurozone etwas stabiler machen.