Franken-Kreditnehmer liebäugeln mit Tilgungsträger-Gewinnen
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Franken-Kreditnehmer liebäugeln mit Tilgungsträger-Gewinnen

Viel Zeit bleibt nicht, damit der Euro wie von der Bremer Landesbank prognostiziert bis zur Jahresmitte noch auf 1,13 Franken steigt. Auch für den von der britischen Bank HSBC in Aussicht gestellten Rückfall auf 1,05 scheint es sich nicht auszugehen. Franken-Kreditnehmer schauen derzeit weniger auf den Wechselkurs, als vielmehr auf ein mögliches Aktienkaufprogramm der EZB. Dadurch ließe sich die schlechte Performance vieler Tilgungsträger aufpolieren.

Banken-Auguren haben es schwer. Sie geben einen Wechselkursprognose ab, wenig später kommt eine Notenbank und wirft die oft auf sauberen Analysen basierenden Vorhersagen über den Haufen. Das einzige was momentan Hochkonjunktur hat, sind Redebeiträge von Draghi, Yellen und ihren Gefolgsleuten auf Konferenzen und in Fernsehstudios von Finanzsendern.

Bis Jahresende rechnet die Bremer Landesbank mit einem Anstieg des Euros auf 1,16 Franken, während HSBC einen Absturz auf 1,02 Franken prognostiziert. Was sich in diesem Fall anbietet, um die Richtung des Euro-Franken-Kurs abzuschätzen, ist die Bildung eines Mittelwertes. Es würde demzufolge auf einen Eurokurs von 1,09 Franken hinauslaufen.


Als nächstes auf der Einkaufsliste von EZB-Chef Mario Draghi dürften Aktien stehen, sagen die Experten von JPMorgan. "Es ist der logische nächste Schritt", zitiert Bloomberg Nikolaos Panigirtzoglou von der Londoner Niederlassung der größten Bank der USA. 2017 könnte die Europäische Zentralbank gemäß JPMorgan loslegen, Papiere aus Dax, Euro Stoxx 50 und Co. anzukaufen.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Notenbank Aktien kauft. Die Bank von Japan macht das seit Jahren. Ein EZB-Aktienkaufprogramm wäre wiederum eine prima Sache für Franken-Kreditnehmer, die einen mit Aktien gefüllten Tilgungsträger besparen. Ein über die Notenpresse finanziertes Kaufprogramm würde Aktienkursen einen Schub geben und wäre ein weiterer Grund an einem Franken-Kredit in seiner ursprünglichen Form festzuhalten.

Der für viele wichtigste Grund ist der, dass viele wegen den Negativzinsen in der Schweiz derzeit keine Zinsen zahlen. Würden sie in einen Euro-Kredit konvertieren, wäre ist es so sicher wie das Amen in der Kirche, dass ihnen die Banken Zinsen in Rechnung stellten. Erwähnenswert ist ferner, dass die EZB mit ihrer ultralockeren Geldpolitik die Preise für Anwesen und Liegenschaften befeuert. Hauseigentümer dürften somit in den kommenden Jahren einen steten Wertzuwachs haben. Das ist allerdings unabhängig davon, ob man in Euro oder Franken finanziert hat.
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