2016 - ein Jahr der politischen Finanzkrisen
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2016 - ein Jahr der politischen Finanzkrisen

Die Flüchtlingskrise liegt wie Mehltau über Europa und dem gemeinsamen EU-Binnenmarkt. Gleichzeitig kommt Russland unter die Räder. Sind diese beiden Themen die wahren Ursachen für die massiven Kursverluste an den Börsen? Mutmaßungen, wonach das langsamere Wachstum Chinas Hauptgrund des Aderlasses ist, würden sich als blanker Unsinn herausstellen.

Angela Merkel soll die von der österreichischen Regierung eingeführte Obergrenze für Flüchtlinge intern kritisiert haben. Die Haltung der deutschen Kanzlerin ist aus europäischer Sicht enttäuschend. Viele hatten auf ein gemeinsames Vorgehen Deutschlands und Österreich gehofft. Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière streicht jedoch heraus: Wenn man etwas mache, dann werde man das nicht vorher ankündigen.

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Österreich möchte offenbar gewappnet sein, wenn Merkel wie schon bei der deutschen Bankengarantie für Spareinlagen 2008 und dem Atom-Ausstieg im Alleingang die europäischen Partner vor vollendete Tatsachen stellt. Insofern macht aus der Sicht der Regierung in Wien Sinn, die Grenzkontrollen jetzt vorsorglich zu verschärfen. Macht Deutschland plötzlich seine Grenzen dicht, käme es ansonsten wohl zu chaotischen Zuständen an der österreichischen Grenze zu Slowenien.


Russland braucht einen Ölpreis von 82 Dollar, um seinen Staatshaushalt auszugleichen. Momentan lässt sich Rohöl aber nur für 27 Dollar je Fass (159 Liter) verkaufen. Moskau muss deswegen seine Devisenreserven anzapfen. Wenn die aufgebraucht sind, wäre das Land finanziell am Ende. Der massive Wertverlust des russischen Rubels deutet bereits darauf hin, dass sich Anleger auf eine Russland-Krise einstellen.

EU-Krise und Russland-Krise dürften demnach die eigentlichen Gründe für die schlechte Stimmung an den Märkten sein. China ist längst eingepreist. Wer sich die Importe und Exporte von Südkorea und Taiwan nach China anschaut, kommt zu dem Ergebnis, dass die chinesische Wirtschaft derzeit mit 4-5% wächst. Die von Peking anvisierten 6% sind unglaubwürdig. Allerdings traut ohnehin kaum jemand den offiziellen Statistiken - die sensiblen Finanzmärkten am allerwenigsten.
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