Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) an ihrer Geldpolitik der ruhigen Hand festgehalten hatte, entschloss sich auch die mächtige Notenbank der USA zu einem solchen Schritt. Der Super-Donnerstag wurde wegen der ausfallenden Zinswende in den USA zu einem Gähn-Event. Ein von vielen gefürchtetes, unktrollierbares Auf und Ab der Kurse blieb aus. Die Finanzmärkte müssen auf eine Leitzinserhöhung aller Voraussicht eine volle Dekade warten. Das letzte Mal hob die Fed im Sommer 2006 die Zinsen an.
"Es gibt genügend Aktivität in der Wirtschaft, die es der Fed erlaubt über Zinserhöhungen nachzudenken, aber es gibt nicht genügend Inflationsdruck, um zur Tat zu schreiten", zitiert CNBC Scott Clemons, Investment-Chef bei Brown Brothers Harriman.
Der Euro-Franken-Kurs kann nicht auf die Schützenhilfe seines großen Bruders, dem Dollar-Franken-Kurses, bauen. Wäre der Dollar im Zuge einer US-Leitzinserhöhung über 1,00 Franken geklettert, hätte der Anstieg auf den Euro-Franken-Kurs abgefärbt. Die Gemeinschaftswährung wäre wohl locker über das in der letzten Woche bei 1,1050 Franken erreichte 8-Monatshoch geklettert und hätte gut Chancen gehabt sich auf 1,12-1,15 vorzutasten.
Dazu kommt es nun nicht. Anstatt sich der Parität zu nähern, wird der Dollar wegen der nicht enden wollenden ultralockeren Geldpolitik in den Vereinigten Staaten auf 0,96 Franken zurückgeworfen. Damit steigen die Chancen, dass der Euro-Franken-Kurs nach einer dreimonatigen Anstiegsphase einer Korrektur unterzogen wird.
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