Schweiz lässt ihre SNB auf Osteuropa los
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Schweiz lässt ihre SNB auf Osteuropa los

Trotz einem nebulösen Mindestkurs tastet sich der Euro-Franken-Kurs Richtung Parität vor. Was die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Januar mit der plötzlichen Aufhebung der Euro-Stützgrenze bei 1,20 Franken wirklich angerichtet hat, wird erst jetzt langsam sichtbar. Die SNB-Professoren murksen derweil weiter am Frankenkurs herum.

Am Devisenmarkt sackt der Euro für kurze Zeit unter den inoffiziellen Mindestkurs bei 1,03 Franken. Dabei erreicht die Gemeinschaftswährung ein Sechswochentief bei 1,0278 Franken. Anschließend steigt der Wechselkurs wie von magischer Hand auf 1,0365 und pendelt sich schließlich bei 1,0320 ein.

"Hinter vorgehaltener Hand wird beim Euro die Marke von 1,03 Franken als angebliche Schmerzgrenze genannt. Darunter ist wieder mit Interventionen seitens der SNB zu rechnen", schreibt der Börseninsider von cash.ch

Dass sich die Schweiz mit ihrer Wechselkurspolitik im Ausland zunehmend unbeliebt macht, zeigt die Wahl Andrzej Dudas zum polnischen Präsidenten. Er will die von polnischen Haushalten genommenen Franken-Kredite zu einem besseren Wechselkurs rückabwickeln und so seine Landsleute finanziell entlasten. Das Vorhaben ist eine Ursache für den stärker werdenden Franken.

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Die Wahl Dudas ist ein Indiz dafür, dass die Professoren der Schweizerischen Nationalbank die politischen Auswirkungen ihres Entscheides, den Mindestkurs aus heiterem Himmel aufzuheben, sträflich unterschätzt haben. Dies wird auch am Beispiel von Ungarn deutlich.

"Die monatlichen Tilgungen von Fremdwährungskreditnehmern wären im Schnitt um 70 Prozent gestiegen", sagte Ungarns Präsident Viktor Orbán am Freitag im Parlament. Familien wären auseinander gebrochen. "Die Regierung wäre nicht in der Lage gewesen damit fertig zu werden, das Land wäre im Chaos versunken."

Dies alles blieb Ungarn laut Orbán erspart. Der ungarische Präsident hatte im November 2014 - zwei Monate vor dem historischen SNB-Entscheid - eine gesetzliche Zwangskonvertierung von Franken-Krediten vorgenommen. Die Banken mussten dabei kräftig bluten.

Die Aussagen Orbáns zeigen, dass drei Professoren von der SNB die Macht haben ausländische Regierungen zu Fall zu bringen. Das Dreier-Direktorium bestehend aus Thomas Jordan, Fritz Zurbrügg und Jean-Pierre Danthine ist nicht demokratisch legitimiert. Wer in dem Direktorium sitzt, küngelt die Berner Politik im Hinterzimmer aus.
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