Neue Fakten: Diesmal steht es Spitz auf Knopf in Athen
Home » » Neue Fakten: Diesmal steht es Spitz auf Knopf in Athen

Neue Fakten: Diesmal steht es Spitz auf Knopf in Athen

Die griechische Regierung hält auch von den wenig übrig gebliebenen Regeln im Euroraum nichts. Das hat sie nun noch einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In Athen bahnt sich ein Machtkampf zwischen Ministerpräsident Alexis Tsipras und dem griechischen Notenbankchef Yannis Stournaras an. Der Schweizer Franken reagiert bisher gelassen.

Am Devisenmarkt notiert der Eurokurs aktuell bei 1,0415 Franken. Das ist in der Mitte zwischen einem Hoch vom 30. April bei 1,0525 und einem Tief vom 7. Mai bei 1,0305.

In Griechenland ist das Geld bald alle. Die für Juni anstehenden Rückzahlungen wird das Land aus eigener Kraft nicht mehr stemmen können. Anfang der Woche zahlte die griechische Regierung Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von von 750 Millionen Euro zurück. Dies war nur durch eine Trickserei möglich.

Staatsfinanzierung über die Notenpresse

Für die Rückzahlung griff Finanzminister Varoufakis auf ein griechisches Notfallkonto beim IWF zu. Damit beglich ein Euroland erstmals seine Schulden über die Notenpresse, was die Euro-Verträge verbieten.

Griechenlands Geld beim IWF stammt aus dem Jahr 2009. Damals druckte der IWF über die ihm angeschlossenen Notenbanken wie die US-Fed, Bundesbank, Schweizerische Nationalbank etc. Geld und verteilte es an seine Mitglieder. Im Zuge dieser Operation erhöhte sich der Betrag auf dem griechischen IWF-Notfallkonto von 19,25 Millionen Euro auf 867,50 Millionen Euro.

Das nun fehlende Geld auf dem Notfallkonto muss Griechenland oder seine Geldgeber gemäß den IWF-Statuten neu hinterlegen.

Machtkampf

Notenbankchef Stournaras spielte derweil eine katastrophale Bilanz der griechischen Regierung der Presse zu. Seit dem Amtsantritt von Tsipras hat sich folgendes ereignet:

  • 20 Milliarden Euro wurden von öffentlichen Konten in dunkle Kanäle verschoben.
  • 30-35 Milliarden Euro sind von der Bevölkerung abgehoben oder ins Ausland geschafft worden. (Banken-Run ungeahnten Ausmaßes).
  • Der Immobilienmarkt ist zusammengebrochen.
  • Die öffentliche Hand steht bei der Privatwirtschaft mit drei Milliarden Euro in der Kreide.

Tsipras soll entzürnt sein und will nach Informationen der Bild-Zeitung Stournaras angeblich loswerden. Stournaras gilt bei einem Scheitern der jetzigen Regierung als Kompromisskandidat für den Posten des Minsterpräsidenten.

Zum Thema:
Märkte geben Revoluzzer Tsipras 6-12 Monate (26.01.2015)