Wohin segelt der EUR/CHF-Kurs nach Ostern?
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Wohin segelt der EUR/CHF-Kurs nach Ostern?

"Der Markt wird die neue Schmerzgrenze der SNB austesten. Eine Seitwärtsbewegung um 1,00 Schweizer Franken zum Euro wird erwartet", heißt es in einem aktuellen Währungskommentar der Sparkasse Oberösterreich. Anders sieht man das bei der Raiffeisenbank. Sie rechnet mit einem Anstieg des Euro-Franken-Kurses auf 1,10.

Aktuell notiert der Euro bei 1,0450 Franken. Vor knapp zwei Monaten waren es noch 1,0812. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) nimmt den Rückgang mit Argwohn zur Kenntnis. Die Karten auf den Tisch legen will sie aber nicht. Zwar behält man sich vor mit Euro-Stützungskäufen den Wechselkurs aufzupeppeln. Eine genau definiertes Kursniveau gibt man aber nicht heraus.

Somit ist unklar, ob die SNB dem Euro bei einem Rückgang auf 1,04 Franken oder erst bei 1,00 Franken unter die Arme greifen wird. Die Märkte wollten aber genau wissen, wo die Schmerzgrenze der SNB liege, argumentiert die Sparkasse Oberösterreich. Diese Annahme mündet darin, dass die Sparkasse den Euro in den kommenden zwölf Monaten auf 1,00 Franken sinken sieht.


Die Raiffeisen Zentralbank setzt auf eine Abschwächung des Schweizer Frankens über den Zinsschiene. Die Bank sagt: "Der 3-Monatslibor dürfte sich im Jahresverlauf im unteren Bereich des Zinskorridors bewegen und eine Stütze für einen schwächeren Frankenkurs bleiben. In unserer Prognose gehen wir auf Jahressicht von einem Wechselkurs von 1,10 Franken je EUR aus."

Wägt man die Prognosen beider Banken gegeneinander ab, kommt man zu dem Ergebnis, dass das so genannte "Bigger Picture" darüber entscheiden wird, welche Vorhersage im Ziel landet. Bei gut gelaunten Finanzmärkten und stetig steigenden Aktienkursen hätten die Devisenexperten von Raiffeisen Research die besseren Karten. In einem solchen Umfeld wird den negativen Zinsen der SNB die größte Abschwächungswirkung auf den Franken nachgesagt.

Bei einem Ende der Börsen-Hausse und nervösen Marktteilnehmern (Anstieg der Volatilität) hätte hingegen die Paritätsprognose der Sparkasse Oberösterreich gute Chancen im Ziel zu landen. Die Nachfrage nach dem als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken stiege wieder an.

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