Euro sinkt nach faulem Kompromiss von 1,0812 auf 1,0662 CHF
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Euro sinkt nach faulem Kompromiss von 1,0812 auf 1,0662 CHF

Der Euro-Franken-Kurs quittiert die Einigung zwischen Griechenland und den anderen Eurostaaten mit Kursverlusten. Die Devisennotierung sinkt von 1,0812 auf 1,0662 (-1,39 Prozent). Prognostiker, die den Euro-Franken-Kurs zwischen 0,95 und 1,01 sehen, könnten nun wieder die Oberhand gewinnen, zumal die Charttechnik eine Abwärtsbewegung signalisiert.

"Zusätzliches Geld ist nichts als ein Schmerzmittel für die griechische Krankheit und trägt nicht zur Heilung bei", sagt der Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, in einer ersten Reaktion auf die Einigung. "Griechenland wurde durch den Euro zu teuer und muss nun billiger werden, um seine Wettbewerbsfähigkeit zurück zu erlangen. Das geht nur durch den Austritt aus dem Euro und die Abwertung der Drachme."

In der Tat sieht es so aus, dass die zwischen Athen und Brüssel beschlossene Verlängerung des Hilfsprogramms um vier Monate in erster Linie eine Aktion ist, um Zeit zu kaufen. "Kicking the Can Down the Road", nennen das die Amerikaner.

Politische Beobachter hegen große Zweifel, ob der Revoluzzer Alexis Tsipras die von dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble geforderten marktwirtschaftlichen Reformen tatsächlich umsetzen wird. Selbst wenn Tsipras wollte, könnten ihm seine Parlamentarier des Syriza-Bündnisses die Gefolgschaft verweigern.

Die Devisenexperten der Credit Suisse, Österreichs Raiffeisen Zentralbank und der Commerzbank prognostizieren einen Rückgang des Euro-Franken-Kurses bis März/April 2015 im Mittel auf 0,99, wobei die Raiffeisenbank mit 0,95 besonders pessimistisch ist. Rückenwind erhalten die Vorhersagen von der jüngsten Kursentwicklung.

Nachdem der Euro-Franken-Kurs auf ein Fünfwochenhoch bei 1,0812 kletterte, kam es zu einer überaus deutlichen und rapiden Gegenbewegung. Der Zurückpraller binnen weniger Stunden auf 1,0662 ist für Charttechniker ein Indiz dafür, dass die Euro-Bären das Kommando übernehmen.