Kauft die Europäische Zentralbank (EZB) wie einst die US-Notenbank Fed unlimitiert Staatsanleihen? Oder läuft es auf eine enger gefasste Quantitative Lockerung (QL) hinaus, bei der die nationalen Notenbanken, wie die Banca d'Italia, Staatsanleihen ihres Heimatlandes aufsagen und bei Ausfällen auch haften?
Das sind die wichtigsten Fragen, nachdem die jährliche Inflationsrate im Euroraum auf -0,2 Prozent sank und der Kauf von Staatsanleihen so sicher wie das Amen in der Kirche sein dürfte. EZB-Chef Mario Draghi würde sich zum Pausen-Clown machen, käme es nicht zu einer Quantitativen Lockerung, mit der die Inflationsrate in den kommenden Jahren auf zwei Prozent zurück gebracht werden soll.

"Doch die Rechnung ist nicht aufgegangen. Nach kurzzeitigen Gewinnen bis 1,2080 fiel der Euro-Franken-Kurs zeitweise auf 1,2005 zurück. Wir vermuten, dass die SNB seit Dienstag wieder am Devisenmarkt interveniert, um ein Abrutschen des Wechselkurses unter 1,20 zu verhindern", beschreibt die Commerzbank die Reaktion des EUR/CHF-Kurses auf die Einführung des Negativzinses durch die SNB.
Gemäß den aktuellen Schweizer Franken Prognosen der Commerzbank wird der Euro am Ende des ersten Quartals 2015 bei 1,2010 und am Ende des zweiten Quartals 2015 bei 1,2020 notieren. Damit ist die Bank noch einmal pessimistischer als im Dezember 2014, als sie einen Anstieg des Euros auf 1,21 Franken in Aussicht stellte.