Spekulanten zündeln am Mindestkurs
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Spekulanten zündeln am Mindestkurs

Der Euro bleibt nicht mehr von alleine über 1,20 Franken. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) muss die Untergrenze zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren wieder verteidigen. Die einen sehen darin bereits die ersten Anzeichen für ein Scheitern. Mindestkurs-Befürwortern zufolge handelt es sich bei den Interventionen um einen ganz normalen Vorgang.

Vor knapp zwei Wochen wurde der natürliche Abwärtstrend des Euros gegenüber dem Schweizer Franken bei 1,2010 angehalten. Alles spricht dafür, dass seitdem die SNB ein weiteres Absinken der Gemeinschaftswährung verhindert.

Die Sichteinlagen der schweizerischen Geschäftsbanken bei der Nationalbank sind in den letzten Wochen deutlich gestiegen, und zwar von:
  • 311,38 Milliarden Franken per 7. November 2014 auf
  • 315,66 Milliarden Franken per 14. November 2014 auf
  • 320,70 Milliarden Franken per 21. November 2014.

Der Anstieg ist ein Indiz dafür, dass die Schweizerische Nationalbank am Devisenmarkt intervenierte. Demnach hat die SNB in den letzten Wochen rund 9 Milliarden Franken über die Notenpresse geschöpft und gegen Euros eingewechselt.

Franken entlassen

Weil die Europäische Zentralbank neben den bereits laufenden Käufen von Pfandbriefen in der letzten Woche begann ABS-Papiere zu kaufen, werde der Außenwert des Euros verwässert, sagen Devisenexperten. Dies führe dazu, dass der Euro immer wieder auf 1,2000-1,2010 zurückfalle, um sich eine Vitaminspritze von der Schweizer Notenpresse zu holen.

Theoretisch könne die SNB dem Euro unendlich viele Vitaminspritzen geben, weshalb es überhaupt keinen Grund gebe, an der 1,20er Untergrenze zu zweifeln, meinen Mindestkurs-Befürworter. Kritiker, wie der Chefökonom der Saxo Bank, Steen Jakobsen, sagen hingegen, dass es nach drei Jahren Mindestkurs genug sei. Es wäre höchste Zeit den Franken wieder in den freien Markt zu entlassen.
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