Bekommt der eingekeilte Euro im Dezember 2014 Platzangst?
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Bekommt der eingekeilte Euro im Dezember 2014 Platzangst?

Seit mittlerweile 18 Monaten befindet sich der EUR/CHF-Kurs in einer Abwärtsspirale. Weil das Devisenpaar auf wenig Raum zusammengepfercht wird, steigen die Chancen für einen Ausbruch. Nach einem für die Gemeinschaftswährung verheerenden November 2014 könnte es im Dezember 2014 zu einem Befreiungsschlag kommen.

Zwischen dem 22. Mai 2013 und dem 29. November 2014 sank der Eurokurs von 1,2650 Franken auf 1,2024 Franken (-4,95 Prozent). Beschleunigt wurde die Talfahrt in diesem Jahr durch die sukzessive Lockerung der Geldpolitik im Euroraum. Die Europäische Zentralbank (EZB) läutete im Mai 2014 aufgrund von Deflationsgefahren eine Lockerungsrunde ein, an deren Ende der Kauf von Staatsanleihen stehen könnte.


Im Zuge der Talfahrt wurde die Bewegungsfreiheit zwischen der Abwärtstrendlinie und dem Mindestkurs immer weiter eingeschränkt. Der Abstand zwischen dem Euro-Mindestkurs bei 1,2000 Franken und der aktuell bei 1,2080 verlaufenden Trendlinie ist auf weniger als ein Rappen zusammen geschmolzen. Vor anderthalb Jahren hatte das EUR/CHF-Devisenpaar noch 6,5 Rappen zum atmen.

Technische Analysten beginnen die Chancen für einen Anstieg positiv zu sehen, sobald die Gemeinschaftswährung die Abwärtstrendlinie durchbricht. Anschließend müssten noch Widerstände bei 1,2130 und 1,2180 aus dem Weg geräumt werden, und es wäre Platz für einen Anstieg auf das Hoch vom Januar 2014 bei 1,2395.

Einen Ausbruch nach unten kann es nur in der Theorie geben. In der Praxis steht die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei 1,2000 im Weg. Im Zuge der Mindestkurspolitik verspricht die SNB die Gemeinschaftswährung bei Erreichen der Untergrenze immer wieder aufzupäppeln. Die meisten Ökonomen rechnen mit einer Abkehr vom Mindestkurs frühestens 2016.

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