Stiglitz redet Tacheles: Was bedeutet das für den EUR/CHF?
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Stiglitz redet Tacheles: Was bedeutet das für den EUR/CHF?

Der Euro taucht unter 1,21 Franken, nachdem er zuvor auf 1,2140 ansteigen konnte. Das EUR/CHF-Devisenpaar wird von sinkenden Aktienmärkten mitgerissen. Der Euroraum stehe kurz vor einer Rezession und die USA bringe nur eine mittelmäßige Erholung zustande, sagt der Nobelpreisträger Josegh Stiglitz.

Allmählich beginnt die abnehmende Risikobereitschaft an den Finanzmärkten die Nachfrage nach sicheren Häfen anzuschieben. Neben dem Schweizer Franken ist auch Gold gefragt, das in dieser Woche kräftig zulegte. Die Feinunze (31,1 Gramm) verteuerte sich von 1.183 Dollar auf 1.233 Dollar (+4,23 Prozent).

"Europäische Entscheidungsträger haben die Konjunktur immer wieder überschätzt. Unglücklicherweise scheinen die die Lenker in Europa, insbesondere in Deutschland, nicht anzuerkennen, dass die Sparpolitik ein Grund dafür ist, warum Europa so schlecht dasteht", sagte Stiglitz im Gespräch mit dem Finanzkanal CNBC.

Weil sich Bundeskanzlerin Angela Merkel weigert mehr Geld für Investitionen in die Infrastruktur auszugeben, von denen die Wirtschaft im Euroraum profitieren würde, dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin eine Ausputzer-Rolle spielen.

EZB-Präsident Mario Draghi legt über die Notenpresse finanzierte Konjunkturprogramme auf, was in dem direkten Ankauf von Staatsanleihen (QE) gipfeln könnte. Die Gemeinschaftswähurng sollte infolge von QE auf 1,2000 Franken zurückfallen.

Es gibt aber auch Hoffnungsschimmer für den Euro. Draghi rechnet damit, dass die Banken im Euroraum ab dem Beginn des nächsten Jahres ihre Kreditvergabe ausweiten werden, sagte der Italiener in Washington vor dem Brookings Institut. Die Geldhäuser hätten binnen eines Jahres ihre Bilanzen um insgesamt 203 Milliarden Euro gestärkt.

Ferner hat die italienische Regierung ein wichtiges Gesetz zur Deregulierung des Arbeitsmarktes durch das Parlament gebracht. Frankreich kündigte ebenfalls an, Strukturreformen umzusetzen. Draghi sagte auch, dass es ohne Reformen keine Erholung geben könne.
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