Was erforderlich ist, damit der Euro zum Franken wieder steigt
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Was erforderlich ist, damit der Euro zum Franken wieder steigt

Die brachiale Aktion die Schweiz im September 2011 zeigt die grafische Darstellung der Wechselkursentwicklung. In wenigen Augenblicken kletterte der Euro von 1,10 auf 1,22 Franken. Antriebsfeder war die Bekanntmachung eines Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken. Genau drei Jahre nach der Einführung steht die Mindestkurs-Politik der Schweiz wieder im Fokus.


Der Euro-Franken-Kurs ist der Untergrenze derzeit so nahe wie seit November 2012 nicht mehr. Hintergrund ist ein Füllhorn voller Geld der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Konflikt zwischen Russland und dem Westen über die Zukunft der Ukraine.

"Der Euro verliert zum Schweizer Franken aus zwei Gründen", sagte Michael Blumenroth, Währungsexperte bei der Deutschen Bank im Gespräch mit dem TV-Kanal DAF. "Viele Anleger betrachten den Franken als sicheren Hafen. Zum anderen sind Zinsspekulationen ein Grund für die Kursentwicklung."

Demnach könnte der Eurokurs jederzeit von aktuell 1,2075 auf 1,2000 Franken abtauchen. Der Fokus richtet sich immer stärker auf die EZB, die im September und Dezember über Langfristkredite schätzungsweise 700 Milliarden Euro in die Märkte pumpen wird. Ferner will EZB-Chef Mario Draghi den Banken Kreditverbriefungen (ABS-Papiere) von der Bilanz nehmen.

ABS-Käufe wären der Einstieg in eine so genannte Quantitative Lockerung, wie sie in den USA, Japan und Großbritannien seit Jahren praktiziert wird. Ein solcher Schritt scheint wegen der zuletzt auf 0,3 Prozent gesunkenen jährlichen Inflationsrate im Euroraum mittlerweile unausweichlich.

Befürworter von ABS-Käufen sagen, dass an ihnen kein Weg vorbei führe, weil sie die Inflationserwartungen anhöben. Kritiker sind hingegen der Meinung, dass die EZB diese Käufe gerade jetzt durchführen werde, sei Kalkül.  Südeuropäischen Banken bräuchten eine Geldspritze, um den Beitritt zur Bankenunion zu schaffen.

Fazit:
Der Euro dürfte gegenüber dem Schweizer Franken erst wieder zulegen, wenn sich eine Lösung für die Krise in der Ukraine abzeichnet und die EZB ein Ende der lockeren Geldpolitik in Aussicht stellt. Bis es soweit ist, scheinen die Hochs vom Januar 2014 bei EUR/CHF 1,2395 und vom Mai 2013 bei 1,2650 unerreichbar.
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