Nächste Notenbank beim Lügen erwischt
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Nächste Notenbank beim Lügen erwischt

Worte von Notenbanker darf man nicht auf die Goldwaage legen. Nachdem die US-Notenbank Fed vor genau einem Jahr flunkerte, war gestern die Europäische Zentralbank (EZB) an der Reihe. Als nächstes könnte die Schweizerische Nationalbank ihr Versprechen den Mindestkurs zu verteidigen aufgeben.

Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte gestern den Leitzinssatz im Euroraum auf ein Rekordtief bei 0,05 Prozent. Bei der Sitzung im Juni hatte man den Schlüsselzins bereits auf 0,15 Prozent eingedampft. Damals sagte EZB-Chef Draghi: "Wir haben heute die untere Grenze erreicht." Dies stellte sich nun als dreister Schwindel heraus. Draghi wollte etwas in der Hinterhand haben, um die Märkte zu überraschen.

Der frühere US-Notenbankchef der Fed, Ben Bernanke, hatte genau vor einem Jahr für einen Paukenschlag gesorgt. Er wollte plötzlich von einer zuvor angekündigten Drosselung des massiven Anleihekaufprogramms nichts mehr wissen. Großbritanniens Notenbankchef Mark Carney nahm zuletzt eine in Aussicht gestellte Leitzinserhöhung wieder zurück.

Nun wäre die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Zuge. Sie könnte ihr Versprechen zur Verteidigung des Euro-Mindestkurs bei 1,2000 Franken aufgeben.

"Der Franken ist immer noch hoch bewertet, durch die Einführung des Mindestkurses konnten wir jedoch die massive Überbewertung zum Teil korrigieren", sagte SNB-Chef Thomas Jordan am 31. August 2014 im Gespräch mit "NZZ am Sonntag".

1 Euro sank zuletzt auf 1,2042 Franken. Das war der niedrigste Stand seit dem 30. November 2012. Seit Jahresbeginn schmolz der Abstand zu dem Mindestkurs von vier Rappen auf aktuell weniger als einen halben Rappen dahin.
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