So viel Sand im EUR/CHF-Getriebe war lange nicht
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So viel Sand im EUR/CHF-Getriebe war lange nicht

Ein Rekordtief der Zinsen für Bundesanleihen quittiert das EUR/CHF-Paar mit Kursverlusten. 1 Euro kostet aktuell lediglich 1,2117 Franken. Die Gemeinschaftswährung ist so günstig wie seit fünf Monaten nicht mehr. Der Aufwertungshunger des Schweizer Frankens scheint immer noch nicht gestillt zu sein.

Devisenhändler schauen bereits mit Argusaugen auf das Tief vom März bei 1,2103. Sollte der Eurokurs darunter fallen, könnte sich die Dynamik des seit 18 Monaten anhängigen Abwärtstrends sprunghaft erhöhen. Der Trendursprung vom 22. Mai 2013 bei 1,2650 würde sich noch weiter entfernen.

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"Der weitere Verlauf des CHF wird im Wesentlichen von den Renditedifferenzen zwischen Schweizer und deutschen Benchmarkanleihen bestimmt. Diese lassen aber keinen Spielraum für eine unmittelbare Abwertung des CHF", heißt es in einem Marktbericht der österreichischen Raiffeisenbank vom 22. Juli.

Weil die Zinsen für zehnjährigen Staatsanleihen aus Deutschland heute zum ersten Mal in ihrer Geschichte unter 1% sanken, haben sich gemäß obiger Einschätzung die Abwärtsrisiken beim Euro-Franken-Kurs sprunghaft erhöht. Zwar fallen auch die Schweizer Zinsen, allerdings fällt der Rückgang bei den deutschen Papieren stärker ins Gewicht.

Nun sollte sich selbst die am unteren Ende des Prognosespektrums anzutreffende Schweizer Franken Prognose der Raiffeisenbank als zu optimistisch erweisen. Anstatt auf 1,22 Franken zu steigen, könnte der Eurokurs auf 1,20 Franken einbrechen.

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