Ein Franken-Fremdwährungskredit im Praxistest
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Ein Franken-Fremdwährungskredit im Praxistest

Am Devisenmarkt notiert die Wechselkursrate des Euros akuell bei 1,22 Franken. Die Gemeinschaftswährung konnte zuletzt ein wenig Boden gutmachen. Wie viel muss der Euro noch steigen, damit ein idealtypischer Franken-Schuldner mit Plus Minus Null aus seinem Fremdwährungskredit herauskommt?

Anfang März 2014 hatte 1 Euro lediglich einen Gegenwert von 1,21 Franken. Wegen der Ukraine-Krise in Verbindung mit einer erhöhten Nachfrage nach sicheren Häfen war die eidgenössische Währung so teuer wie seit 14 Monaten nicht mehr.

(Weiterlesen: Euro-Franken-Kurs bei 1,2103 unter SNB-Interventionsfeuer?)

Inzwischen hat sich die für die für die Währungsmärkte oft so wichtige geopolitische Risikolage wieder deutlich abgeschwächt. Damit verringert sich auch der Buchverlust eines Franken-Kredites. Sollte der Euro ab sofort jeden Monaten um ein Rappen zulegen, wären viele Fremdwährungskreditnehmer im Sommer 2015 aus dem Schneider.

Ein Beispiel:
Wer vor zehn Jahren einen Franken-Kredit in Höhe von 150.000 Euro aufnahm, tat dies zu einer Euro-Wechselkursrate von 1,56 Franken. Weil die Devisennotierung inzwischen um 0,32 Franken tiefer ist, beträgt die Kreditschuld nicht mehr 150.000 Euro, sondern gut 192.000 Euro.

Verrechnet man den Wechselkursverlust mit der Zinsersparnis, sieht das Gesamtbild ein wenig freundlicher aus. Ein Fremdwährungskreditnehmer sparte nämlich in den letzten zehn Jahren etwa 20.000 Euro an Zinsen im Vergleich zu einem Euro-Darlehen.

Zieht man die Ersparnis von der Kreditschuld ab, ergibt sich eine bereinigte Restschuld von 172.000 Euro. Damit es für den Franken-Schuldner verlustfrei zur Anfangsschuld von 150.000 Euro zurückgeht, müsste der Euro demnach auf 1,36 Franken steigen.

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